MIRI'S AROUND THE WORLD TRIP 2011/2012



Mittwoch, 15. Februar 2012

„Wenn ich meine Arme ausbreite fliege ich vielleicht davon“ – Glück ist Einstellungssache!



Soundtrack zum Blog und mein absolutes Lieblingslied im Moment: Ed Sheeran- The A Team

Wisst ihr was etwas unbeschreiblich Schönes ist? Den Moment bewusst zu erleben in dem man nicht positiver, glücklicher und dankbarer sein kann. Vor wenigen Minuten saß ich noch im Flugzeug nach Auckland und habe einfach nur geweint. Geweint, dass Australien vorbei ist, dass mein großer Traum vorbei ist, dass ich den Ort verlasse, der mich so unbeschreiblich verändert hat und mir Glück schenkte, was ich mir zuvor nicht einmal hätte vorstellen können. Und nun sitze ich hier und auch wenn ich immer noch weine ist da plötzlich dieses riesen Lächeln auf meinem Gesicht, die Freude über all das, was ich gehabt habe, die Dankbarkeit, dass jeder meiner Wege perfekt war, die Freude über jede wundervolle Begegnung, die Freude über das Gefühl, dass mein Jahr in Australien nicht hätte besser sein können :-D
Ich hatte alles, was ich mir erträumt habe und wenn ich irgendetwas ändern könnte gäbe es nichts. Und neben all den wunderbaren Fügungen, die Gott mir jeden Tag beschert hat, ist das größte Geschenk eigentlich, dass heute ein Mensch Australien verlässt, der so voller Optimismus, voller Energie, voller Zuversicht, voller Stolz, voller Selbstbewusstsein steckt, eine Miri, die nie zuvor so zufrieden war, nie zuvor so glücklich, nie zuvor so unabhängig, nie zuvor so stark :)
In den letzten Wochen hatte ich so viele Momente in denen die Welt kurz still stand und ich nur daran denken konnte wie gesegnet ich bin. Manchmal kamen mir einfach nur die Träne vor Glück und das Gefühl, dass es nichts gibt, was ich mir im Moment wünschen würde, weil ich alles habe.

Manchmal frage ich mich, was ihr euch wohl denkt, wenn ich eh immer nur schreibe , dass alles super, alles wunderbar, alles perfekt war.
Im letzten Monat ist so viel drunter und drüber gegangen, so Vieles hat nicht geklappt und ich musste meine Pläne zig mal ändern. Immer häufiger habe ich gemerkt, dass das „alles ist perfekt Gefühl“ nicht daraus resultiert, dass alles perfekt läuft, sondern, dass meine Einstellung zu einfach allem positiv ist und ich Planänderungen nicht mal als etwas Negatives wahrnehme sondern als einen anderen, besseren Weg. Ich frage nie „Was wäre gewesen wenn“. Ich sehe in jeder Entwicklung das Positive und wenn ich zurück denke an die Zweifel- schon ganz schön pessimistisch-Miri in Deutschland, dann ist die größte Angst in mir, dass ich diese Eigenschaft wieder verliere. Glück ist nichts anderes als Einstellungssache und das ist nicht nur ein dummer Spruch, sondern die Wahrheit.

Heute ist nun der Tag gekommen an dem mein Work & Holiday Visum ausläuft und ich mich auf den Weg nach Auckland mache. Über diesen Tag habe ich so oft gesprochen, immer schon war klar, dass ich im Anschluss von Australien nach Neuseeland fliegen werde. Jetzt ist dieser Tag da und ich glaube, dass mich das eigentlich am meisten umhaut. Heute vor einem Jahr landeten Thommy und ich in Melbourne. Wo ist das Jahr geblieben? Ich war emotional nicht bereit Australien zu verlassen und wäre es mit Sicherheit auch nie gewesen. Man soll gehen, wenn’s am Schönsten ist und das habe ich heute getan :)
Als ich im Juli Australien verließ war ich so durch mit dem Land, ich hatte von der niveaulosen Backpackerkultur an der Ostküste so sehr die Schnauze voll und dachte, wenn das Australien ist, dann kann ich gut und gerne darauf verzichten. Asien – Gili Trawangan – veränderte mich und seit ich im September nach Australien zurück kam war jeder einzelne Tag ein Geschenk :)
Jana fragte mich gestern Abend, was war dein schönster Ort in Australien und ich saß da und durch meinen Kopf schoss die rote Erde am Uluru, der unendliche Sternenhimmel im Outback, das türkise Wasser am Thirsty Point, der Sonnenuntergang auf Fraser Island, der Spaziergang in Fremantle, Sydney’s Hafen, Jule und ich kreischend auf dem Vandach, die roten Felsen, Bondi Beach, die Schlucht in Cape Range Nationalpark, Delfine, Haie, Rochen und Turtles in der Shark Bay, Unterwäsche Baden im Kings Canyon, die Surfer in Byron Bay…Mein Herz schlägt für Australien <3 Und natürlich könnte ich nie einen Lieblingsort benennen. Es gibt so viele Orte und Momente, die ich für immer in mein Herz geschlossen habe.

09.01.2012- 15.02.2012- Wochen, Stunden und Momente, die ich mit Sicherheit niemals vergesse.
So nun fange ich aber endlich mal ein bisschen vom vergangenen Monat zu berichten.
Von Spring Gully ging es nach Sydney, von dort nach Byron Bay, wo Jana und ich sich nach 13 Monaten endlich wiedersahen. Gemeinsam ging es nach Nimbin in den tiefsten Regenwald, wo wir eine unvergleichliche Erfahrung sammeln konnten. Weiter ging die Reise nach Brisbane, 2 Tage später nach Rainbow Beach und von dort auf einen 3-Tages Trip nach Fraser Island als letztes großes Highlight meiner Zeit in Down Under. Die letzten 2 Australien Tage verbrachte ich dann in Brisbane, der Stadt in der ich am häufigsten stoppte und insgesamt fast 1,5 Monate verbrachte :) Hinter mir/uns liegt ein krasser Reisemonat!

Der vierte und letzte mal in Spring Gully
Am 9.Januar landeten Jule, Daniel und ich zurück aus Indonesien wieder in Brisbane, wo sich Daniels und meine Wege trennten *schnief* Das Gefühl, dass die Reisezeit des perfekten 3er Teams nun vorbei war, war schon hart. Die 2 Monate in denen wir einfach jeden Tag gemeinsam verbrachten und gestalteten waren einfach wunderbar! Die besten Reisepartner die ich je hatte eben :) Es war einfach schön einfach man selbst zu sein und dass einfach alles passte :) Wir gingen durch so viel Schönes und so viel Schweres zusammen und ich weiß wie wertvoll es war, dass wir uns Anfang November kennenlernten :)

Für Jule und mich ging’s dann weiter mit dem Bus nach Roma zur Arbeit während Daniel leider in Brisbane bleiben und nach Arbeit suchen musste, da ich nach Spring Gully leider nur eine Person mitbringen konnte. 2 Wochen blieb ich dieses Mal. Die Arbeit unterschied sich nicht sonderlich von den letzten Malen: Düngen, düngen, düngen, also einfach verdientes Geld, nur war es dieses Mal halt mal Hochsommer mit den entsprechenden Temperaturen: „Bitte trinkt 5-10 Liter Wasser am Tag!“ Na dann mal los! ;-) Die Tage verstrichen so schnell. Heute kann ich mich schon wieder kaum erinnern, weil die Zeit einfach so rennt. Eigentlich war das Grundgefühl einfach ein Misch aus „ Eigentlich war ich jetzt lang genug und oft genug hier und es ist gut, dass es vorbei ist und ich kann auch wirklich nicht erwarten hier wegzukommen“ und „Der Abschied ist so schwer, ich hatte so eine bereichernde Zeit hier mit sicherlich einigen der prägendsten Erfahrungen hier draußen, es ist schön einen Ort gehabt zu haben, wo man wirklich „gelebt“ hat und an dem ich im Verlauf des Jahres auch meine eigenen Veränderungen bemerken konnte, es ist traurig zu gehen, weil ich so viele Menschen und natürlich meine Bäumchen ;-) sehr ins Herz geschlossen habe“ :) Es gab einige Nächte mit viel Bier und meinen geliebten Cowboys und Jule dabei zu haben, die mich sooo sehr daran erinnerte wie ich war als ich im März zum ersten Mal dort raus kam mit Merel und Marijn. Den Weg den man gegangen ist nochmal so vor sich zu sehen ist der Wahnsinn!
Dieses Mal gab’s leider um die länge unserer Arbeitszeit nur Chaos und plötzlich hieß es dann, dass es statt der angesagten 3-4 Wochen nur 2,5 werden sollten. Und ich weiß nicht warum, aber in mir war einfach nur diese Stimme „Du bleibst doch nicht für 2 Tage Arbeit hier, wenn du in der selben Zeit auch noch die Chance hättest nach Sydney zu fliegen bevor Jana und du sich in Byron Bay treffen“ und so stiefelte ich zu Trevor und sagte, dass ich schon am Sonntag statt Mittwoch abreisen würde. Gesagt – getan und so brachten mich Max und Warren (meine mega witzigen Arbeitskollegen, Cowboys wie aus dem Fernsehen ;-) ) Sonntag nach 6 durchgearbeiteten Tagen abends nach Feierabend in die Stadt. Das war definitiv die verrückteste Fahrt meines Lebens. Erst hatten die beiden schon ne halbe Kiste Bier getrunken, weil ich noch packen musste, als wir uns im Camp auf die 80 Kilometer Fahrt nach Roma machten, dann musste ich schön im PickUp in der Mitte sitzen, ohne Gurt natürlich, mit Rucksack auf der Ladefläche bei Regen und was macht man, wenn man im Outback aufgewachsen ist und dummerweise sein Gewehr nicht mit ins Camp bringen darf?!

Man versucht die Schilder eben mit Bierdosen bei 100km/h umzuschießen. Ohne Worte! Als Warren dann nicht anhalten wollte und Max gerade aus dem Fenster pinkeln wollte (Hilfe!) entdeckte ich zum Glück am Straßenrand ein Stachelschwein und der Ehrgeiz der Jungs war geweckt. Max hob den kleinen Rollmops irgendwie vom Boden auf und meinte so ob ich nicht mal halten wollte. Hilfe, ein runder Stachelklops – Ahhh, ich hab Angst! Die Stachelrolle hatte mit Sicherheit noch größere Angst, aber ich war lieb zu ihm ;-) Weiter ging der wilde Ritt zur Stadt. Gott war ich froh als ich heile dort angekommen war! Dann durfte ich mich noch von 21- 2 Uhr auf dem Bürgersteig vergnügen und mich von betrunkenen Aussi-Boys, die aus dem Pub gestolpert kamen vollblubbern ( Der eine leise zum anderen „Wow, she’s pretty.“ Der andere torkelt auf mich zu und ruft lauthals „Fuck, you’re right. She’s really pretty.“ *looool* Vollpfosten“^^ ) lassen bis mich der Nachtbus dann endlich nach Brisbane und das Flugzeug dann weiter nach Sydney brachte.

Sydney – wie heißt es so schön: „Das Beste kommt zum Schluss?!“ ;-)
Nach 36 Stunden Arbeit und Reise war das Ankommen in der wunderbaren „Original Backpacker Lodge“ einfach nur ein Genuss und von Anfang an einfach nur ein Wohlfühlort. Lustig war, dass ich mich am ersten Abend dann nur noch kurz rausquälte um wenigstens noch irgendwas zu essen und während ich dort im Gemeinschaftsbereich saß einfach nur ein bisschen die Leute betrachtete. Mir fielen dieser riesen große sympatische Typ und ein deutsches Mädel auf. Und ich dachte nur so „Die sind cool, die will ich kennenlernen“ *lach* An dem Abend war ich allerdings nicht mehr zu irgendwelcher Kommunikation zu gebrauchen. Am nächsten früh, inzwischen war Dienstag der 25.Januar, ging meine Sydney Erkundungstour los und ja, eigentlich weiß ich nur noch, dass ich echt nicht fassen konnte wie sehr ich Sydney einfach von der ersten Sekunde an liebte :)  Manchmal gibt es ja so Orte, nicht oft, aber Sydney war ein Platz zum Leben :) Ich stiefelte durch den Botanischen Garten zum Opernhaus, am Circular Quay vorbei nach „The Rocks“, Richtung Commercial Business District. Schon mal an einer Ampel mit nur schwarz – weiß gekleideten Geschäftsleuten zwischen unzähligen Hochhäuser in Flip Flops, türkiser Shorts und lachs-pink-farbenden Oberteil gestanden?! *Smile* Bring Farbe in dein Leben! ;)
Und als wäre der Tag nicht schon gelungen genug stolperte ich über einen STA Store und dachte mir „Warum nicht schon mal einen Preisvorschlag für meine Rückreise Wellington- Peking-Bangkok holen“. Während die super liebe Frau nach meinen Flügen suchte, fragte ich nur ganz beiläufig ob STA eigentlich auch irgendwas für die Transsibirische Eisenbahn anbietet und als sie dann mit einem ethusiastischen „Ja“ los stürmte und mir dieses wunderbare Prospekt in die Hand drückte, war irgendwie schon entschieden, dass sie sich eigentlich nicht weiter um die Flüge bemühen musste, obwohl ich die Transsibirische Eisenbahn ja auch aus vorwiegend finanziellen und organisatorischen Gründen schon rausgekickt hatte…aber eine Tour von STA für junge Alternativreisende…geht’s besser?!
Gut, das Lächeln war auf jedem Fall nicht mehr aus meinem Gesicht zu zaubern und mit jeder Menge Infomaterial zog ich meine Wanderung durch Sydney fort :-D
Wenig später begleitete mich dann in einer „Cotton on“ Tüte dann auch noch das so viele Monate erträumte perfekte Jeanshemd und so sog ich dann noch die Eindrücke vom wuseligen Chinatown mit der „Chinese New Year’s“ Dekoration – Tausende von Lampignons- in mich auf bevor die Beine müde wurden und es zurück zum Wohlfühlhostel ging.
Irgendwie ist es immer wieder lustig wie das Reiseleben so spielt. Gerade für Sydney wusste ich ja, dass ich nur 6 Tage haben würde dort bevor Jana und ich sich treffen würde und das 5 Tage schon knapp werden würden für alles, was ich mich anschauen wollte. Ich war total glücklich mit mir selbst jeden Tag durch die Stadt zu laufen und war eigentlich überhaupt nicht drauf aus groß Leute kennenzulernen, da ich ja auch wusste, dass Janalein und ich die kommenden Wochen gemeinsam verbringen würden :) Und wie spielt das Leben so? Die absolut coolsten Atzen lernte ich an diesem Abend kennen, genau die, die mir am Tag vorher schon so sympathisch waren und dazu noch Cine und Tobi :o). Man, die 4 kennenzulernen war einfach nur der absolute mega Hammer. Ich hätte sie echt von morgens bis abends nur knuddeln können. Die waren einfach alle einfach nur super lieb, lustig, cool, man konnte einfach über alles reden, Blödsinn machen… Es war zauberschön! ;) Cine, Tobi und Paul waren auch wie ich alle relativ am Ende ihrer Reise und so hatte man natürlich auch einfach mal schöne Gespräche über das „Nach Hause gehen“.
Die nächsten Tage waren dann also noch toller, weil wir teils gemeinsam Sachen unternahmen und sonst immer abends zusammen saßen, tranken, ausgingen usw. Das liebe ich echt, wenn ich mein eigenes Ding machen kann und mich dann auf abends und die anderen freuen kann. Ich sag nur „Skib-boooo! Dullies! Brüste! „Dickie“! Palmenschlacht! Es gab so viele Momente, die immer noch ein Lächeln auf mein Gesicht zaubern.
Ach ja, ich schwärme einfach immer noch von meinen Sydney Tagen. Es passte einfach alles! :)
Das coolste war eigentlich der „Australia Day“ am Donnerstag, 26.1, an dem ich morgens mit endlich mal richtig Sonnenschein erst am Hafen lang spazierte und mir die Straßenkonzerte anschaute bevor ich mich nachmittags mit den anderen zu einer Schiffstour durch den Hafen traf. Niemals werde ich das freakige Boot vergessen! ^^ Von dort traf ich mich dann noch mit Lisa und Gaz, meinen englischen Arbeitskollegen, in Darling Harbour zum Australia Day Feuerwerk. 2 Stunden mussten wir noch in der Bar warten aber für den besten Blick auf ein Feuerwerk was sich absolut meiner Vorstellungskraft entzog hatte sich jede Sekunde gelohnt. Woooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooow! Mehr kann man zu diesem 25-minütigem Spektakel wirklich nicht sagen und als dann noch einige der anwesenden meinten, dass dieses Feuerwerk besser als das an Silvester gewesen wäre, konnte ich auch hinter das „Silvesterfeuerwerk in Sydney“ einen Haken machen (auf jeden Fall gefühlsmäßig *smile*).

Am Samstag machten Cine, Alexa und ich sich vormittags auf nach Bondi Beach, wo Cine sich in einem bekannten Tattoo Studio in der Beachfront (Rohan Keating hat seins auch daher ;-) ) ihr Tattoo stechen ließ und dann saßen wir da so zu dritt, freuten uns mit Cine - für uns alle war es der letzte Tag in Sydney - hatten diesen traumhaften Blick auf Bondi Beach und das Gefühl in mir sagte einfach nur „Ich gehe nirgendwo mehr hin. Ich bin angekommen. Kann die Welt jetzt einfach stehen bleiben bitte?“

Von dort stieg ich in den Bus und passierte einen Markt, der mich so magisch anzog, dass ich schnell raus sprang, zurück lief und wenig später im Getümmel dieses wunderbaren Kunstmarktes mit einigen Locals über das traumhafte Wetter, meine bald anstehende Rückreise und das dafür noch ein Souvenir kaufen, schwatzte :) Wenn man lacht, lacht die Welt zurück und das tat sie an diesem Tag mal wieder von der allerbesten Seite. An einem Gemäldestand fand mich dieses Bild aus Sydneys Lavender Bay und sofort war klar, dass wir gemeinsam nach Berlin ziehen würden *lach*
Weiter ging’s zum Circular Quay, auf eine von Sydneys schönen Fähren und rüber zum Luna Park. Erstmal musste ich mir natürlich die Lavender Bay mal life angucken :) und dann kam mein großes Highlight. Ich liebe Brücken! Und so überquerte ich mit Musik auf den Ohren die Harbour Bridge, ein Wunder, dass ich nicht drüber tanzte *lach* Manchmal fühle ich mich als würde ich einfach davon fliegen, wenn ich meine Arme ausbreiten würde *smile*
Den letzten Abend im Hostel verbrachten wir mit einem leckeren Indischen Essen und lecker holländischem Bier. Sydney was brilliant!

Zurück nach Byron Bay – und ein wunderbares Wiedersehen! :-D

Sonntag Nachmittag ging’s dann mit dem Übernachtsbus auf die 14 Stunden Fahrt nach Byron Bay, wo ich Montag Morgen eintrudelte und Jana mit Handtuch in der Dusche begrüßen durfte *lach*. Es fühlte sich einfach mal Null an als hätten wir uns genau 13 Monate nicht gesehen, absolut null! Irgendwie war es auch schön wieder zurück zu sein in der Arts Factory und diesen Ort, an dem ich im vergangenen Mai so irre Tage verbracht hatte, noch einmal zu sehen. Ich traf auch auf Janas sehr spezielle Reisepartnerin – absolute „Chill mal, das klappt schon alles, immer das Beste draus machen“ Mentalität trifft auf typischen „Mecker- alles ausdiskutier- Zuhause ist alles besser- Touristen“. Interessante, explosive Kombi, aber ich hab mir zum Glück angewöhnt weg zu gehen, wenn mir jemand auf die Nerven geht oder mich runter zieht. Tag Eins verbrachten wir dann auch gleich ganz entspannt *hust* mit dem Buchen unseres Fraser Islands Trip. Warum ich allerdings auf solch einen Trip gehe, wenn ich weder andere Menschen, noch Camping noch nicht duschen können mag, ist mir leider unerschlossen geblieben. Aber als ich mich dann im Backpackerreisebüro mit Fragen wie „Könnten 2 von uns auch in dem Hotel auf Fraser schlafen und gibt es Doppelzimmer in dem Veranstalterhostel vor und nach der Tour, zum Vollpfosten gemacht hatte, entschied ich recht schnell, dass ich nicht noch weitere Stunden oder Tage damit verschwenden würde von meiner normalen Reisephilosophie und „sei so unkompliziert, entspannt, freundlich, offen und respektvoll wie möglich“ abzuweichen.
Byron Bay brachte uns einen super Tag mit super gutem Wetter, den wir an einem schönen Strand verbrachten an dem ich bisher noch nicht gewesen war =) und an dem ich erstmal beweisen musste, dass ich nach so vielen Monaten natürlich keinen Sonnenbrand mehr bekomme (Ihr solltet mal sehen wie meine Rücken heute immer noch aussieht… Nein, du darfst nichts von deiner Haut auf dem Rücken behalten *lol*“ ) und Jana beim Fallschirmspringen –sagen wir beim Versuch Fallschirmzuspringen, da sie die gesamte Ausrüstung schon an hatte und das Wetter dann zu schlecht zum Springen war. Arme Jana!!! :-/ - und Meike und Caro auf Dolphin Kanutour dummerweise ohne Delfine dafür aber mit Wellen und Kenterei, also schnell weiter zu Janas Bekannten  in den Jungle ;-)

Im Jungle bei Nimbin –  Erfahrungen, die mit Sicherheit die wenigsten Menschen sammeln dürfen
Genau kann ich immer noch nicht erklären wie Gito und seine Familie mit Jana verwandt/bekannt sind auf jeden Fall hatte Jana schon vor Jahren mal erzählt, dass sie auf der Silbernen Hochzeit von ihrer Tante und Onkel dessen Bruder gesehen hatte, der vor vielen Jahren nach Australien ausgewandert war und sich dort mitten im Regenwald bei der „Hippiestadt“ Nimbin ein Junglehaus gebaut hatte. Pool, Schlangen, Überschwemmungen… Das klang doch schon extrem interessant und so war ich froh, dass die 3 mich als blinden Passagier hinten in ihrem Van mitnahmen. Es war definitiv die Reise wert!!!
Angekommen in Nimbin holten Gito und sein Sohn Bodhi uns ab, da wir alleine niemals die Straße Richtung Grundstück gefunden hätten. Wenige Tage vorher hatte es aus Eimern geschüttet und alles war überflutet, was die Straße zum Haus unpassierbar hinterlassen hatte. Durch 2 Flüsschen folgten wir Gito bis wir den Van und das Auto von Gitos Nachbarn vor dem dritten Flüsschen zurück ließen und diesen mit den Kleidern für die Nacht zu Fuß durchquerten. Sein Sohn Bodhi war wirklich ein aufgewecktes Kerlchen und lehnte es strickt ab mit den Besucherinnen Deutsch zu sprechen *lach* aber dafür erzählte er uns in den kommenden Stunden so jede Menge über das Leben hier und den ganz normalen Junglealltag…
Auf dem Weg zum Haus mussten wir noch einen zweiten Fluss durchqueren, der hatte allerdings den Namen Fluss verdient und ließ uns hüfttief hindurch nachdem das Wasser Tage zu vor noch einen Meter höher gestanden hatte. Schade, dass ich hier keine Videos hochladen kann!
Wen es interessiert, der kann sich auch gerne Mal das Video von RTL angucken, die Gito und Familie vor einigen Jahren besucht haben. Das Video ist allerdings schon älter, irgendwie zu typisch RTL dramatisiert und spiegelt das Leben nicht wirklich authentisch wieder aber es zeigt trotz allem, wo wir drei spannende Tage verbracht haben und die Menschen, von denen ich hier erzähle. VOX hat inzwischen einen wesentlich besseren Beitrag produziert, den ich aber leider nicht habe.


Als wir den zweiten Fluss durchquert (das was ihr im RTL Video seht ist ein flacher Stand des Flusses!) hatten, ging’s zu Fuß den Hang hoch da nämlich ein umgefallener Baum die Straße versperrte. Danach erreichten wir endlich Gitos Geländewagen und Hola, die Waldfee, dass ein Auto überhaupt zu solchen Taten in der Lage ist, ist schon faszinierend! Dagegen sind die Pisten im Outback ja Erholung fürs Auto^^
5 Minuten später standen wir vom Junglehaus, ein Haus, dass Gito komplett mit seinen eigenen Händen erbaut hatte. Eine andere Welt! Mit Pool und Höhle im Garten, in der die Kinder unter Wasser geboren wurden, 2 Katzen im Haus, die die Pythons ins Haus locken, einem WC mit Blick in den Regenwald und Plumsklo, 2 ganz normalen Kinderzimmern, einem Schlaf-Arbeitszimmer, Töpferwerkstatt unten und einer urigen gemütlichen Küche. Anders aber schön :) Wir tranken Tee aus den selbst getöpferten Tassen  :) – Gito verdient seinen Lebensunterhalt mit Malerei, Töpferei, Filmerei und ich glaube noch anderen Dingen, die ich bei der Vielzahl der Erzählungen gar nicht so genau sortieren konnte. Ein interessantes Leben auf jeden Fall!
Nach selbst gemachter Pizza draußen aus dem Ofen lagen wir im Bett und ich nahm die Position auf der „Katzencouch“ ohne Tür oder Moskitonetz als Schutz vor Spinnen oder Schlangen ein. Ich glaube den anderen 3 wäre dabei wohl auch mulmiger gewesen als mir. Am nächsten Tag bot Gito an uns zu dem Wasserfall, der sich ganz am Ende seines Grundstücks (kein Grundstück wie ihr euch das vorstellt, sondern einfach nur Regenwald) zu führen, da durch den Regen eh die Wasserleitung (das gesamte Wasser für’s Haus kommt von Rohren vom 30 Minuten entfernten Wasserfall) beschädigt worden war. Ich weiß nicht was genau ich mir vorgestellt habe, aber natürlich gab es keinen Weg und da Jana und ich weder lange Hosen noch feste Schuhe hier oben hatten, blieb uns nichts anderes über als in Hotpants und FlipFlops/ Ballerinas auf diese Tour zu gehen, wenn wir den spektakulären Wasserfall von dem wir am Vorabend Videos gesehen hatten nicht verpassen wollten…
Quer durch die Büsche und Bäume und Lianen und Matsch schlugen wir uns, bei Blutegel 30 an meinen Beinen hörte ich auf zu zählen. Und egal wie sehr ich mich auch zusammenreißen wollte, irgendwann überkam mich doch mal kurz die Panik, da ich es einfach nicht hinbekam die scheiß Viecher abzuziehen, zusammen zu rollen und weg zu schnipsen und sie sich so immer wieder in meine Finger bissen… Zum Glück half Jana mir aus und so erreichten wir den Fluss durch den wir Richtung Wasserfall klettern mussten. Auf Steinen einen Fluss hochzuklettern liegt mir wesentlich besser als mit meinem Kopf durch Büsche im Jungle zu marschieren und von den Blutegeln so abgelenkt zu werden, dass ich über sonstige Bewohner gar nicht mehr nachdenken konnte ^^
Als sich dann dort oben so langsam der Wasserfall abzeichnete, inzwischen war mit uns Beginner- Regenwald- Erkundern auch mehr als eine Stunde vergangen, vergaß man wirklich jedes besorgte Gefühl und war einfach nur beeindruckt. Der absolute Wahnsinn! So etwas gibt es auf keiner einzigen Regenwaldtour in ganz Australien zu sehen, darauf kann ich wetten! Absolut unfassbar amazing! :-D
Der Rückweg ging dann auch wesentlich schneller, ich wollte auch einfach nur raus aus dem Wald!^^ und da Gito mir Gott sei Dank seine Latschen gab, blieb mir das barfuß zurücklaufen erspart, da meine Schuhe inzwischen den Geist aufgeben hatten.
Als wir alle sauber und heile wieder beim Tee zusammen saßen, auch die restlichen Blutegel entfernt waren und die Bisse aufgehört hatten zu bluten, konnte ich erst so richtig genießen, was ich gerade Tolles, Beindruckendes, Einmaliges, Abenteuerliches erlebt hatte. Für Gito ein ganz normaler Weg, für uns ein Abenteuer der besonderen Art :)
Nachdem wir nochmal kurz in der Stadt waren, bekochten wir Bodhi und Gito dann am Abend. Wegen der Flut waren Gitos Frau und sein anderer Sohn im Haus in Byron Bay geblieben, da der Schulweg von dort einfacher war, so dass wir sie leider nicht kennenlernten.
Am nächsten Morgen nutzen wir Bodhis Schulweg alle gemeinsam (Gito muss Bodhi über den Fluss tragen *lach*) um aufzubrechen und unsere Weiterreise nach Brisbane anzutreten.
2 absolut unvergessliche Tage und wahnsinnig nett von Gito, dass er uns an seiner Welt dort draußen teilhaben ließ und wir 2 Nächte dort übernachten konnten! :)


Miri und Jana in Brisbane – Rainbow Beach und Fraser Island
Angekommen in Brisbane trennten sich für 2 Tage Janas und meine Wege von den anderen beiden und wir hatten zum ersten Mal richtig Zeit für uns und zum quatschen. Ich musste leider immer noch viel organisieren wegen der Steuer usw. aber trotz allem hatten wir schöne entspannte Tage bevor es am Sonntag dann schon weiter nach Rainbow Beach, die 3 Stunden die Küste hoch, ging von wo es am Montag auf unseren Fraser Island Trip, die größte Sandinsel der Welt, ging. Das erste was in Rainbow passierte, war dass mich der Guide, der die andere Gruppe auf meiner ersten Fraser Tour vergangenen Mai begleitet hatte, wiedererkannte. Ich muss ja bleibenden Eindruck hinterlassen haben bei 80 Teilnehmern damals, außerdem sah ich da ja auch noch anders aus…verrückt! :) Trotzdem schön und so quaselten wir nett, ich bekam das Insider-Insektenspray geschenkt *lach* und es war schön wieder hier zu sein! Die Gruppeneinteilung fiel dann zur Überraschung so aus, dass Jana und ich in einem anderen Auto waren als Caro und Meike.

Unsere Truppe war mega nett, richtig tolle Leute, und auch wenn ich wieder in Gruppe F war, somit in der Führungsgruppe und der einzigen Gruppe, die nicht selbst fahren darf, war die Enttäuschung darüber schnell vergessen als wir unseren genialen Guide Hayden am nächsten Morgen kennenlernten und noch mehr als wir sahen wie viel Spaß wir in unserem Auto hatten während die anderen Autos über Fahrkünste stritten. Zum Trip will ich gar nicht viel schreiben, die Fotos bei Facebook sagen alles: Tolles Wetter, tolle Menschen, super tolle Orte, wo Hayden uns noch zusätzlich hingefahren hat, viele Infos von einem Guide der wirklich Lust hatte uns etwas zu erzählen und viele schöne Stunden mit Janalein :-) Es hätte nicht besser sein können und war ein genialer Abschluss meiner Australienzeit! :-D




Last Stop: Brisbane
Mit dem Bus ging es am Donnerstag früh zurück nach Brisbane. Jana, Meike und Caro machten sich noch für einen Tag auf nach Noosa, doch für mich hieß es jetzt endgültig das Organisatorische regeln. Und bis es zum Flughafenzug ging, war dann auch endlich die Steuererklärung mehr oder weniger vollständig ( Bitte, bitte lass das klappen!) gefaxt und die Bankangelegenheiten geregelt. Die letzten Tage in Brisbane wurden dann auch noch genutzt um sich für die 14-20° in Neuseeland zu waffnen. Also schön alle Strandkleidchen Jana mitgeben (Danke mein Engel, dass du kiloweise Kleidung, Erinnerungen und Wertsachen nach Hause schleppst, die mich in wenigen Wochen dort erwarten werden :) ) und den neuerungenen Platz gleich wieder vollstopfen *lach*. Komisches Gefühl, nach 8 Monaten wieder eine Jeans zu besitzen!

Unseren letzten Tag verbrachten Janalein und ich dann noch in Brisbanes wunderbarer "Gallery of Modern Art" und kauften mir noch eine spacige pinke Sonnenbrille und eine türkise Hose *freu*. Mein schönes 8er Zimmer hatten wir dann auch den ganzen Abend für uns alleine und so taten wir etwas, was ich 13 Monate lang nicht getan hatten: Wir bestellten eine Pizza ins Hostel und quatschten stundenlang über Männergeschichten und die vielen vergangenen Monate. Jana hier in meiner Welt zu haben war etwas ganz Besonderes :)



DIE Flughafenstory – Nichts gegen all die bisherigen chaotischen Flughafengeschichten
An meinem letzten Morgen frühstückten wir in Janas, Caros und Meikes Hostel auf der Dachterrasse bevor ich mich mittags auf den Weg zum Flughafen machte. Jana und ich standen dort auf dem Hügel, konnten auf Brisbanes Skyline gucken, drückten uns nochmal ganz fest und ich glaube wir waren beide einfach unendlich froh üb die tolle Zeit und dass wir uns ganz bald in Deutschland wieder in die Arme fallen werden :-D
Um 14.25 Uhr sollte mein Flieger nach Auckland gehen, spätester Check In somit 12.55 Uhr.
Kurz nach 12 trudelte ich am Flughafen ein und auch wenn ich vorher auf der Immigration Homepage extra noch geguckt hatte, ich hatte irgendwie schon im Gefühl, dass ich irgendetwas nicht gesehen hatte, denn einfach einzureisen mit deutschem Pass und das Touristenvisum bei Einreise zu bekommen, kam mir spanisch vor. Es überraschte mich daher auch nicht wirklich als der nette ältere Herr mir am Schalter mitteilte, dass ich ohne Ausreiseflug nicht in Neuseeland einreisen dürfe und er mich daher nur in das Flugzeug lassen kann, wenn ich jetzt einen Ausreiseflug buchen gehe. Ich hätte noch eine Stunde Zeit, kein Stress. Ob ich schon wisse wo ich hinfliegen möchte nach Neuseeland. –Nach Peking. Zum Glück hatte ich an diesem Morgen erfahren, dass meine Tour für die Transsibirische Eisenbahn am 11.April abgesagt worden war, da es für dieses Datum nicht genug Teilnehmer gab. Ich wusste aber nicht ob die Tour 2 Wochen eher oder später fahren würde. 5 Minuten hatte ich auf dem Weg zum Flight Center Zeit mir zu überlegen, was ich jetzt tun wollte und auch hier musste ich das „Wen könnte ich denn um Rat fragen“ verdrängen und realisieren, dass ich der einzige bin, der Entscheidungen auf dieser Reise trifft. Ich konnte mich nicht mit dem Gedanken anfreunden erst um den 11.Mai zuhause zu sein, ich kann es nicht erklären aber vielleicht hat es auch damit zu tun, dass ich immer gesagt habe ich komme im April zurück und jetzt nicht von der Realität weglaufen will, dass das hier bald vorbei ist, dass ich mich bald wieder in ein Leben in Deutschland einfinden muss, zumindestens vorübergehend, und ich gar nicht erst anfangen will das Datum nach hinten zu verschieben. Und da ich diese Tour aber soooo gerne machen wollte, entschied ich mich für den 24.März mit der Möglichkeit am 28.März die Transsibirische  Eisenbahn zu betreten. Ich kam zum Schalter und bemühte mich meine innere Panik und Hektik den Flug zu verpassen zu unterdrücken. Der Mann hinterm Schalter war einfach unendlich nett. Irgendwann als er mir einen passenden Flug von Wellington über Auckland nach Peking rausgesucht hatte, bat er mich zurück zum Check In zu laufen und sicherzustellen, dass sie mich auch wirklich mit diesem China Flug nach NZ lassen würden, da ich ja für China noch kein gültiges Visa habe. Ich lief rüber während er weiter meine Daten eingab – 50 Minuten bis Abflug. Der nette Mann bestätigte mir, dass das absolut reichen würde und es für sie keine Rolle spielt was ich nach NZ tue, nur dass ich ausreise. So rannte ich zurück und meine Buchung war so gut wie fertig. Die 1000 Dollar statt den ca. 700 Dollar, die mich der Flug „normalerweise“ bei Buchung im Internet oder bei STA gekostet hätte waren eine verdammte Ohrfeige, aber was soll’s „You just live once.“ Wieso ärgern über etwas, dass ich nicht mehr ändern kann? Zumal ich mir, obwohl vielleicht verdient, nicht mal wirklich große Vorwürfe machte, denn ich hatte genau nach dieser Info auf der Seite gesucht und sie einfach nicht gefunden. Außerdem war ich nur froh, dass ich morgens erfahren hatte, dass meine Tour abgesagt worden war, sonst hätte ich natürlich den Flug passend dazu gebucht.
Ich zahlte und rannte mit meinem Ticket zum Schalter. 45 Minuten bis Abflug.
Auf einmal war der nette Herr nicht mehr da und da er zuvor gesagt hatte, ich solle einfach zu der Lady neben ihm gehen falls er nicht mehr am Schalter sein sollte, tat ich das. Die Lady war aber überhaupt nicht der Meinung, dass ich ohne China Visum auf den Neuseeland Flug dürfte und wollte mir auch nicht glauben, dass „Gary“ mir das gesagt hatte. Zum Glück, kam Gary gerade in diesem Moment zurück und bestätigte mir, dass er mir diese Info gegeben hatte. Offensichtlich war diese Info falsch und so ergab ich mich meinem Schicksal während 4 NewZealand Airline Mitarbeiter  darüber diskutierten, dass ich nur einen Heimflug aus NZ oder einen Flug nach Nomea ?!?! haben dürfte. Gut, dass mein Australienvisum am Vortag abgelaufen war und ich so also nicht einmal hätte in Australien bleiben können. Ich sah echt den viel zu teuren 280 Dollar Flug nach Neuseeland verfallen und mich als illegalen Aufenthaltler im Land. Gary war sein Fehler ziemlich unangenehm und so rannte er mit mir zurück zum Schalter und zum Glück, war der nette Herr dort so auf Zack, dass er in Sekunden den Plan entwickelte den Peking Flug einfach wie einen Verbindungsflug nach Frankfurt aussehen zu lassen. Dieser Flug kostete mal eben 2000 $ und ich verwies einfach nur darauf, dass ich ihn nicht mehr bezahlen könne da ich auf keiner meiner Karten noch so viel Geld hätte. Ich glaube alle beiden wollten diese Situation zu meinem besten lösen und so zahlte das FlightCenter den Flug für mich und zog die Buchung abends zurück um sich nach meiner Ausreise einfach das Geld für den Peking-Frankfurt Flug zurück zu holen. Air New Zealand und Gary war wohl auch echt wichtig, dass das geregelt wurde und so wurde in der Zwischenzeit mein Gepäck eingecheckt, mir meine Board inklusive Priority Card gebracht und ich durfte losrennen. Ironie war, dass ich doch echt einen Meter vor der Priority Reihe gestoppt wurde und zum Sprengstofftest abgeführt wurde….23 Minuten vor Abflug und 2 Minuten vor Boarding erreichte ich das Gate. Goodbye Australia! Ich hatte nicht mal Zeit darüber nachzudenken wie schwer mir der Weg das letzte Mal durch den Flughafen fallen würde.


 
11. 02.2012 - Angekommen in Auckland
Ja stimmt, eigentlich kann ich es selbst nicht fassen, aber Neuseeland ließ mich schließlich wirklich ins Land *lol* und meine erste Kiwi-Experience war ein freundlicher, lächelnder Mann bei der Immigration, der mir einen wunderschönen Aufenthalt wünschte. In Freundlichkeit stehen die Kiwis den Aussis auf jeden Fall in Nichts nach!!! :)
Ich fand meinen Weg zum Shuttle Bus, die ersten Neuseeländischen Geldnoten ließen mich lächeln und im Bus zu meinem Hostel, was mir letzte Woche eine ganz liebe Zimmerpartnerin in Brisbane empfohlen hatte und was ich einfach auf gut Glück mal ausprobieren wollte, da ich keine Zeit hatte mich genauer zu informieren, sprach mich dann noch ein älteres kanadisches Weltreise-Ehepaar an und so tauschten wir unsere Eindrücke und Tipps aus *smile*
In einer kleinen winzigen Sträßchen in Ponsonby, dass ist etwas außerhalb des Zentrums von Auckland, endete die Reise vor einem kleinen, wunderschönen viktorianischem Haus. Klingeln musste ich an der Tür *lach* Und als die Haustür geöffnet wurde und Mike, der herzliche Nachwächter, mich reinbat, ich über Teppich vorbei an einer Fluranrichte mit Telefon und Blumenvase lief wusste ich, dass das definitiv der bisher beste Hosteltip war. Ein Haus, ein richtiges Haus, wie eine kleine Familie hier mit Garten, Gewürzregal, Backofen, wo Brot gebacken wird, Wohnzimmer und ganz normalen Badezimmer mit Händehandtuch :-)


Der dritte Tag in Auckland geht gerade zu Ende, 13.Februar, und ja, das war wohl wieder einer der großen Tage… Seit ich hier bin habe ich eigentlich nichts gemacht als Internet, Handy, Visainfos, Reisepläne, Australiens Steuerzeug, meine restliche Finanzen usw. zu organisieren. Zum Glück ist mein Bett auch einfach der Schönste Ort der Welt *lach* und auch wenn ich schon draußen war und ein bisschen durch Aucklands City gefahren und gelaufen bin so richtig was gesehen habe ich nicht auch wenn ich schon einen Eindruck von dieser durch Vulkane umgebene Stadt mit wunderschöner Architektur und vielen Hügeln bekommen habe und beim besten Willen nicht verstehe warum die Leute Auckland nicht mögen. Ich muss jetzt auch nicht länger hier bleiben, da es nun mal auch nur eine große Stadt ist aber hässlich oder blöd finde ich sie trotzdem überhaupt nicht!
Nun ja der heutige Tag begann spät. Meine Zimmernachbarinnen, ist ne echt lustige Kombi hier alles Mädels, die hier schon länger wohnen, haben erstmal übelst gefeiert, dass ich obwohl 7 Leute nacheinander aufgestanden sind um 10 Uhr immer noch am schlafen war. Ich konnte aber auch null schlafen die letzten Nächte, weil mich dieses „Ich habe einen Flug nach Peking am 24.März, ich weiß nicht ob die Tour am 28.März überhaupt verfügbar ist, geschweige denn weiß ich ob ich die Visas bis dahin beschafft bekomme, ich habe kaum noch Geld, weil ich noch mehr als 5000Euro Auslangen habe und was mache ich eigentlich in 5 Wochen in Neuseeland und vor allem wie komme ich da hin“ die halbe Nacht wach hielt. Geweckt wurde ich mit dem Vorschlag von den beiden deutschen Mädels aus meinem Zimmer ihr Auto, was fahrtüchtig ist aber einen Fehler hat, der es nicht mehr wert ist repariert zu werden aber noch Tüv hat für 500 Dollar (= ca. 310 Euro) zu kaufen, da sie es sonst heute  zum Schrottplatz bringen würden und da noch 350 Dollar kriegen. Erst war ich natürlich skeptisch. Ein Auto kaufen was eigentlich kaputt ist, aber die beiden sind es nun mit dem Schaden auch noch 2,5 Monate gefahren und haben sogar noch die Bremsen erneuern und das ganze Auto checken lassen und der Typ in der Werkstatt meine eben, fahrt es bis der Tüv abläuft und bringt es dann zum Schrottplatz… Im besten Fall mache ich also nur 150$ „Verlust“. Nun ja, ich kann’s nicht erklären aber mein Bauchgefühl stimmte zu und so hatten „Jüüügen“ ein 15 Jahre alter Subaru Legacy und ich dann eine kleine Kennlerntour. Ich glaub er mag mich! Jetzt bin ich also zwar noch nicht offiziell Besitzerin eines Autos, was mich also ganz alleine hoffentlich durch Neuseeland begleiten wird. Komisches Gefühl! Irgendwie wunder ich mich eh immer wieder. Ich denke manchmal oh man, wie krass hab ich mich eigentlich schon entwickelt und was für irren Herausforderungen hab ich mich schon gestellt und dann ergeben sich immer und immer wieder neue Herausforderungen und auch wenn mir bei dem Gedanken alleine durch die Nationalparks zu fahren, alleine im Auto zu schlafen und alleine zu wandern irgendwie doch mulmig wird, sagt meine innere Stimme wie immer „Du schaffst alles allein und es wird vielleicht die Beste Zeit deiner Reise“.
Dieser Tag ergab dann eben gleich noch das nächste Highlight. Los ging’s in Aucklands Zentrum zur Post mein Paket von Mami abholen…aber Nein es war noch nicht bei der Poste Restante eingegangen *schnief* Ist das vielleicht ein Zeichen? Bei STA Travel erfuhr ich, da meine Transsibirische Eisenbahn Tour am 11.4 ja abgesagt worden war, dass sowohl die 2 Wochen vorher sowie 2 Wochen später verfügbar war und als ich nach Hilfe bei den Visas fragte verwies sie mich auf den Visaservice die Straße runter. Dort empfing mich eine weitere unendlich freundliche „Kiwi“-Dame (Neuseeländer sind toll!) und nahm sich viel Zeit zur Beratung und sich meine Story anzuhören ^^. Aber dort durfte ich auch erfahren, dass es mir als deutscher Staatsangehöriger mit einen neuseeländischen Touristenvisa nicht erlaubt ist bei der Russischen Botschaft in Wellington ein Visum zu beantragen und meine einzige Option dieses zu bekommen wäre es in Deutschland zu beantragen. Come on Russland, willst du mich wirklich so sehr nicht im Land???!!!??? Gut, mit den Formularen für das Chinesische Visa stiefelte ich erstmal davon, zuversichtlich, dass Russland schon noch merken würde wie sehr ich auf diesen Trip gehen möchte. Nach weiteren Stunden im Internet, weiteren „Expressvisapreisen“ und den Optionen der Neuseeländischen Post meinen Pass per Express nach Berlin zu schicken wurde es endlich Abend hier und ich konnte die Visumszentrale Berlin und die liebe Sibille von STA Bochum erreichen. Und auch wenn ich mich noch so sehr gegen deine Meinung von meiner Mama, die eben einfach wie immer Recht hatte, wehrte, dass es vielleicht einfach nicht sein sollte, eröffneten das Gespräch mit der Visumszentrale und Sibille die winzige Tür zu akzeptieren, dass die Transsibirische Eisenbahn wohl ohne mich fahren muss. Und auch wenn ich immer noch schlucke weil ich mich schon so sehr im knuffigen 4er Abteil mit 4 genau so krassen Reisenden wie mir selbst, Vodka trinkenden Russen, einem Ausritt in der Wüste Gobi und in einem Nomadencamp gesehen habe und mich vielleicht schon einfach zu unendlich darauf gefreut habe, ist das Gefühl losgelassen zu haben irgendwie ein Gutes und das Richtige. Ich muss ja auch Träume aufbewahren für die Zukunft und vielleicht soll ich jetzt auch einfach genau HIER sein und Neuseeland leben und mir bewusst sein, dass ich trotz allem nach China und auf die Chinesische Mauer klettern werde. Ich habe ja wohl auch mehr als genug gesehen und kann das hier doch viel mehr erleben, wenn ich endlich aufhören kann mir über dumme Visa Bestimmungen Gedanken zu machen :) Es war schön mir Sibille zu reden, die mir ganz ehrlich sagte, dass sie mir unendlich gerne die Tour gebucht hätte und sich unendlich gefreut hätte, wenn ich das wirklich hätte erleben können, aber sie sagte mich auch ihre ehrliche Meinung über den Pass via Post nach Deutschland und das noch unter Zeitnot und sagte, dass sie Dinge auch einfach hinterfragt und Vieles wahrscheinlich wirklich einen Sinn hat und genau daran glaube ich ja auch. Schön war als sie sagte „Du weißt nicht was dich noch erwartet“… Ja, fast 1 Monat mehr in Neuseeland und das Gefühl im Kopf und Herz, dass ich jetzt wirklich hier bin und mir nicht über so viel Organisatorisches Gedanken machen muss (neben dem „Was mach ich eigentlich in Neuseeland? Wo fahren Jüügen und ich denn nun eigentlich hin? Wie komme ich in Peking ohne Tour alleine klar und wann fliege ich eigentlich nach Hause? Und habe ich überhaupt noch genug Geld? *lol*)
Ich habe alles gegeben um die Transsibirische Eisenbahn wahr zu machen und es sollte einfach nicht sein.
Und nun ist Tag 3 vorbei und ich kann irgendwie beruhigt ins Bett fallen, ich werd mit Sicherheit besser schlafen heute Nacht ;-) Morgen heißt es Handy, Internet, Autoüberschreibung, Autoversicherung, Postweiterleitung und Visum für China organisieren und am Mittwoch fahren Carina, Sonja und ich dann die Küste runter über Reglan nach New Plymouth, wo wir am Mount Taranaki  wandern werden und was ich dann mache steht noch in den Sternen, aber ich freue mich auch schon irgendwie sehr auf den Moment mit Jüügen einfach loszufahren und mich treiben zu lassen wohin mich die Straße eben führt :) Ich freue mich auf tolle Bekanntschaften auf den Campingplätzen und bin gespannt, wer mich in den kommenden Wochen so begleiten wird.

Es ist irgendwie komisch. Da hatte ich schon alle Daten, meinen Heimflug am 26.4, ich hatte mich so darauf eingestellt und jetzt hat sich nochmal alles zerschlagen und ich plane nochmal ganz neu. Jetzt kann ich euch wieder nicht sagen wann ich nach hause komme und lieber sage ich auch gar nichts mehr um es nicht nochmal revidieren zu müssen.
Aber eine ganz entscheidende Stimme ist in mein Herz getreten. Auch wenn ich große Angst vor dem „Loch“ und vor dem „Die Miri, die ich hier und heute bin verlieren“ habe, die Stimme sagt ganz deutlich „ Die Zeit ist gekommen um nach Hause zu gehen“.
Bald sind wir wieder vereint und das wird wundervoll :o)

Ich habe euch sehr lieb

Miri

15. Februar 2012 - Aufstehen, Pobacken zusammen kneifen, weiter machen!
Tag 5 neigt sich dem Ende und ich habe es immer noch nicht geschafft diesen Blog endlich zu posten. Heute kommen die Zeilen aus Hamilton, nicht aus New Plymouth, nein aus Hamilton, das liegt etwa 200 km südlich von Auckland und war nicht wirklich in die Planung einbegriffen. Während ich das hier schreibe, weiß ich gerade nicht ob ich eigentlich Lachen oder Weinen soll, aber eigentlich grinse ich nur, schüttel den Kopf und stelle mir vor, was jetzt jeder einzelne von euch denken wird, wenn er die nächsten Zeilen ließt…
Gestern war ein toller Tag. Endlich wusste ich, dass es heute losgehen würde on the road. Ich war sooo happy und wie das manchmal so ist, auf einmal lief einfach alles :) In der Stadt erledigte ich meinen Visumsantrag für China wieder mit der herzallerliebsten Omi und ließ meinen Pass dort (Gutes Gefühl, dass er mir nicht im Auto geklaut werden kann!), dann schlenderte ich die Haupteinkaufsstraße entlang und kaufte mir das gaaaanz flauschige tolle reduzierte North Face Fleece für kalte Nächte alleine mit Jüüügen *smile* und für die vielen Wanderungen, die ich mir im Kopf schon zusammen bastelte. Mit einem Internetstick mit „All Blacks“ Sticker drauf *lach* ging’s zurück zum Hostel. Juhuu, mein Boss hatte mir endlich meine Steuerzusammenfassung geschickt und ich konnte endlich die vollständigen Dokumente zu meinem „Steuerbearbeiter“ schicken. Jetzt noch schnell für 200 Dollar die Autoversicherung für die nächsten 3 Monate…fertig!!! :) Juhuu…manchmal läuft’s einfach. Schnell ins Bettchen um heute frisch und munter durchzustarten…
Der Tag begann früh, auschecken im besten und gemütlichsten Hostel in dem ich je war, fiel schwer, es goss aus Eimern und so entschieden wir den Ausflug nach Reglan, einem kleinen Surferstädtchen ausfallen zu lassen und lieber durchzufahren nach New Plymouth um dort noch für mich zum „Warehouse“ zu fahren und Campingausrüstung zu kaufen. Sonja fuhr Jüüügen aus Auckland raus, da ich mich mit Autobahn, Großstadt und Linksverkehr nachdem ich nun schon lange nicht mehr in größeren Städten gefahren war nicht so sicher fühlte. Jüüügen machte wie gewohnt die Geräusche beim Abbiegen, lief aber ansonsten rund. Bei Hamilton auf dem Highway! gab es plötzlich dieses ganz laute Geräusch und ja, selbst als Laie gibt’s diese „Ich glaub das war kein gutes Zeichen Momente“ ;-)
Mhhh… gehört das Plastik zu unserem Auto? Ja und das Geräusch ging auch nicht mehr weg… Irgendwie schafften wir es vom Highway zurück ins Industriegebiet, wo wir vor ein paar Minuten durch gefahren waren. Als der Typ in der Werkstatt sich dann Zeit nahm mal zu gucken und nach einer kurzen Probefahrt und einem kurzen Reifenabbauen zurück kam und meinte „Es ist nicht so schlimm wie ihr denkt“ , hatte ich einen ganz kleinen Moment Hoffnung und auch wenn wir ihm das Schreiben mit der Schadensdokumentation von vorher gegeben hatten, hatte er wohl irgendwie nicht verstanden, dass das Auto nicht mehr mehr als 500 Dollar wert war. Gut, wir rechneten mit so 50 Dollar für den Plastikring den wir auf der Straße gefunden hatten…Über das „just $250“ stolperte ich ein bisschen… Hätte ich gekonnt, hätte ich mich in dem Moment tot gestellt. Blöd, hat nicht funktioniert. In meinem Kopf hüpfte echt nur noch $500, und $200 Versicherung und $250 Reparatur für ein schon kaputtes Auto und Panik überhaupt noch in irgendwas zu investieren nach den letzten Tagen und die Panik meine Steuern nicht zurück zu kriegen und all mein Erspartes nehmen zu müssen gegeneinander und nach einigen Minuten „Hiiiiiilfe, das kann ich nicht entscheiden“ sammelte ich mich wieder und wusste, dass Panik- und Angst- Miri hier nicht zu gebrauchen waren. Ich sagte dem Typen, dass wir uns nun um eine Car Removal kümmern und darauf hin meinte er, er hätte eine neben an und würde den Typen mal fragen ob er das Auto abkaufen will. Wir wussten ja schon, dass der Deal in Auckland 350-400 Dollar gewesen wäre. Wenn das Auto das morgens wert war, war es das jetzt auch noch, es fährt ja noch. Ach kaputt war irgendwie was, was für die Lenkung entscheidend ist ;-) und hatte nichts mit dem vorherigen Schaden zu tun...Schicksal?! Und wichtig ist zu erwähnen, dass es Sonja und Carina auch wirklich, wirklich leid tat und ich mir auch sicher bin, dass die beiden mir wirklich alles gesagt haben, was der Typ von der Werkstatt ihnen gesagt hatte und ich weiß auch, dass die beiden nicht noch mit mir zusammen ein bisschen gereist wären, wenn sie das irgendwie erahnt hätten. Sonja steht sogar noch mit in meiner Versicherungspolice und bisher hatten wir die Überschreibungspapiere noch nicht mal abgegeben. Und dass jetzt ein Schaden dazu kam, der gar nichts mit dem schon Bekannten zu tun hatte, sollte vielleicht jetzt passieren, wo wir noch zu dritt waren und in der größten Stadt auf dem Weg…ich will nicht wissen was passiert wäre, wären wir nach Reglan gefahren…
Gut, dann kam irgendwie eine Horde Kerle von dem Schrottplatz nebenan und ja 3 Blondis ohne Plan…irgendwie hab ich mich schon belächelt gefühlt, nicht dass mir das noch irgendwas hätte ausmachen können. Sie wollten das Auto nicht… trug nicht unbedingt zum Optimismus bei, aber man weiß ja nie…
Wir nahmen das Auto, rollten die Straße runter, der Typ wollte nichts für das Checken haben :), meinte aber wir könnten nicht mehr sicher damit fahren, da die Lenkung eben einfach versagen könne.
Ich rief verschiedene Abwrackunternehmen an und ja plötzlich hatten wir ein Angebot für $350 und wenn du nichts mehr zu verlieren hast, kannst du nur gewinnen und so argumentierte ich, dass das Auto ja noch fahrtüchtig war und neue Bremsen hatte und zack hatten wir 400 Dollar. „Gut, wo sollen wir das Auto abholen? Ich rufe meinen Fahrer an“ „Ääääääähm, Mädels, wo sind wir überhaupt? Ich rufe sie gleich zurück, wir müssen uns mal kurz besprechen.“ Ihr glaubt nicht wie verpeilt und fertig wir waren, aber wir schafften es zusammen, suchten ein Hostel raus, googelten den Weg ins Zentrum, zitterten die 4 km gemeinsam und schafften es schließlich im Zentrum von Hamilton auf den Burger King Parkplatz. Jetzt muss ich gerade wirklich lachen weil die Geschichte so endlos bescheuert ist. Auf dem Weg dahin passierten wir zufällig 2 Abwrackfirmen und fragten da noch und stellten fest, dass wir gerade in der Hektik die Adressen von 2 Hostels vertauscht hatten und uns auf dem Weg zu: Lonely Planet Beschreibung: „Der „Adlerhorst“ im Erdgeschoss hat nach innen liegende Zimmer ohne Fenster (aber mit Oberlichtern). Sie sind sauber und angesichts der Lage des Hostels erfreulich ruhig. Die Gemeinschaftslounge hat zwar den Schick eines Pflegeheims, dafür entschädigt aber die Terrasse mit Blick auf die Straße. Wie sagt die Dame an der Rezeption „Ist halt keine Luxusunterkunft.“ Befanden…
Soll ich noch irgendwas dazu sagen ?! ;-)
Trotz unserer etwas angespannten Lage entschieden wir doch noch nach einem BBH Hostel (Das ist so eine ganz tolle Hostelverbindung in NZ, wo ganz viele richtige kleine Häuser wie das „The Brown Kiwi“ in Auckland dazu gehören) gucken und fanden eine wunderbare Beschreibung, wieder außerhalb, eine alte Villa, genau an den bekannten Hamilton Gardens am Fluss :) Die nette Lady am Telefon bot uns dann gleich an uns abzuholen und wir sagten, dass wir uns erstmal um die Verschrottung unseres Autos kümmern müssten. Naja, wenigstens wussten wir, dass wir nach diesem Horrorszenario ein schönes Bett für die Nacht zu erwarten hatten.
Ich rief die Frau von dem Abschleppunternehmen zurück und teilte ihr mit, dass sie Jüüügen bei Burger King abholen können *lol*
Wir warteten und warteten und dann stand endlich dieses Abschleppfahrzeug neben uns, was aber schon mit einem ziemlich ramponierten, nennen wir es mal halben, Auto gefüllt war und ich glaube wir dachten alle nur, wie soll der arme Jüüügen heile da drauf passen. Genau das war der Punkt…Wer hat hier was von heile gesagt?! Als der tätowierte Hip Hopper auf uns zu kam und anfing eine Metallkette durch Jüüügens Vorderfenster zu ziehen, wurden so einige Passanten aufmerksam und fragten „Warum gerade dieses Auto?“ Denn Jüüügen blitze und funkelte und sah überhaupt nicht aus, als wäre irgendwas kaputt. Das Gefühl von tot stellen war nicht besser geworden. Und bevor er Jüüügen mit dem Kran anhob, teilte er uns noch mit, dass sie das Geld auf unser neuseeländischen Konto überweisen würden…Welches nochmal? Wer hat gesagt, dass wir ein neuseeländisches Konto haben? Nun hatte mein Empfinden dann langsam auch den Punkt des „Ich glaub ich muss mich Übergeben“ erreicht. Ich gebe doch „mein“ Auto nachdem er das hier jetzt schon halb vor Ort verschrottet nicht noch wem Fremdes mit und weiß nicht ob ich je das Geld sehe? Nun ja, Lösung war, dass ich mit dem Fahrer nach BLUBB, angeblich 20 Minuten entfernt, fahren sollte, um das Geld abzuholen und dann mit dem Bus zurück zu fahren. Und so hob er Jüüügen vom Boden und als die Windschutzscheibe herausfiel und wenig später in seine Einzelteile zerbrach, kullerten die Tränen und ich wusste, dass ich für alle mal die Schnauze voll habe von Autos. Ich hatte vor dem heutigen Tag nach meinem Unfall schon eine leichte Autophobie aber nach heute weiß ich nicht, wie ich mir jemals wieder ein Auto kaufen sollte.
Ich stieg in den Truck ein und Sonja und Carina ließen sich mit unseren Tonnen von Gepäck auf dem Parkplatz nieder ^^
Nach dem ich unsere Story erzählt hatte, waren die Gesprächsthemen auch beendet und so ging die endlose Fahrt vorbei an Schafsherden und Wiesen. Juhuu, wenigstens gibt’s in Neuseeland wirklich Schafe. Nach 30 Minuten Fahrt kam so langsam die Panik in mir hoch und ich fragte mich, wo wohl diese Firma ist und warum ich eigentlich mit einem fremden Mann in eine Stadt fahre in einem Land von dem ich absolut Null Komma Null Ahnung habe. Aber gerade als ich anfing mir irgendwelchen Schwachsinn auszumalen erreichten wir den Schrottplatz und wurden von 3 bärtigen, haarigen, dreckigen Schrottplatzarbeitern empfangen…Halleluja. Man war ich froh, dass ich dezent Jeans und Männer Fließ und keinen Rock und Top anhatte! Meinen Kommentar als ich die Reste von all den Autos betrachtete, wie traurig das doch sei, kommentierte mein Fahrer mit „Am Ende des Tages wird euer Auto ungefähr so aussehen“ und zeigte auf etwas Undefinierbares aus Metall…
10 Minuten später hatte ich endlich den Check über 400 Dollar und die nette Dame von der Rezeption fuhr mich zur Bank („Haben sie ihren Reisepass dabei?“ „-Nein, nur meinen europäischen Personalausweis, da mein Pass gerade bei der Chinesischen Botschaft ist.“ Ich glaube mein Anblick und mein verzweifelter Ton waren Verifizierung genug und so bekam ich das Geld auch so…) und anschließend zur Touristeninfo und zum Bus. Die Dame in der Info forderte mich dann auf einfach draußen im Bus Häuschen zu warten, der Bus würde gleich kommen. Und so saß ich irgendwo mit meinem Eis und freute mich in wenigen Minuten sicher auf dem Weg zurück nach Hamilton zu sein. Bus 1 mit großem „School“ kam und brause davon, Bus 2 tat es ihm nach. Langsam wurde ich nervös und fragte die andere wartende Dame ob sie auch nach Hamilton fahren würde. Nein, sie nehme den Intercity und der Bus nach Hamilton wäre der, der sich gerade die Straße runter in Bewegung gesetzt hatte und davon brauste.  Danke liebe Dame im Informationszentrum für die zuverlässige Info! Ich weiß nicht ob ihr euch vorstellen könnt wie ich mich in dem Moment gefühlt habe. Das große P leuchtete wieder auf meiner Stirn, da das der letzte Bus für heute war und so rannte ich nur bis zur Ecke sprang auf die Straße und der Bus, der gerade einen Loop gefahren hatte, nahm mich schlussendlich mit nach Hamilton.
Und so saß ich im Bus auf der 50-minütigen Reise zurück und nach dieser Hölle konnte ich plötzlich nur Lachen. Uns war nichts passiert und wir konnten das Auto für einen guten Preis verkaufen, was wir egal wo wir sonst gelandet wären, nie gekonnt hätten. Es war passiert als wir noch zu dritt waren und Sonja und Carina hatten schon zugestimmt, dass sie mir 100 Dollar zurück geben und so hatte ich also meine 500 Dollar für das Auto schon zurück. Am Ende haben sie mir von sich aus sogar noch jeder mehr gegeben, sodass ich nur 150 Dollar für die Versicherung für starke 3 Stunden Auto Fahren verloren habe. Den Mädels tat das alles wirklich leid und ich glaube ihnen wirklich, dass sie in keiner bösen Absicht gehandelt haben.
Im Bus loggte ich mich ins Internet ein, öffnete meine E-Mails und las, dass China mein Visum genehmigt hat und ich mich absolut frei in China bewegen kann :) Sibille hat mir ein Tourangebot von Beijing nach Shanghai mit Heimflug von dort rausgesucht und mein Steuerberater hatte mir die abschließende vollständige Steuerkalkulation geschickt und so saß ich da und freute mich über die positive Energie in mir selbst und den Optimismus, dass alles aus einem Grund geschieht. Und auch, wenn ich nicht leugnen kann, dass diese Situation in der ich mich jetzt befinde absolut für den Arsch ist, denn in Hamilton ist die Chance jemand zu finden mit dem ich weiterreisen kann oder der mich mitnimmt noch geringer als irgendwo anders in Neuseeland. Hier fährst du entweder Bus oder hast dein eigenes Auto. Mitfahrgelegenheit und Travelmates im Internet finden ist hier nicht und da die Möglichkeit mir noch ein Auto zu kaufen ausfällt, bin ich nun erstmal in Hamilton gestrandet (Könnte es wenigstens am Meer liegen?!) Die Busse von hier sind überall hin teuer und was verdammt will ich in Neuseeland ohne Auto??? Aber auch das wird sich zum Guten wenden irgendwie. Vor allem liegt es in meiner Hand die entsprechenden Entscheidungen dafür zu treffen. Heute und Morgen, das weiß ich schon, werde ich aber auf jeden Fall keine Kraft haben mich für irgendwas zu entscheiden, sondern vielleicht einfach nur im Park spazieren gehen oder am Fluss joggen. Sonja und Carina bleiben auch noch bis Übermorgen hier bevor sie unsere geplante Route weiterreisen. Morgen wollen wir dann also in die Hamilton Gardens und mal die Stadt angucken. Das Hostel ist genau wie erwartet, wie ein Häuschen mit Teppich, vielen Nieschen, Gemeinschaftszelt und Wohnzimmer mit Fernseher, wo wir gerade erstmal das Australische X-Factor geguckt haben *lol* Das Hostel ist zwar fast leer, außer einem Israeli mit riesen Lächeln und einer Maori-Familie, aber auf das Alleinesein hatte ich mich ja mental eh eingestellt.
Wenn du fällst, musst du aufstehen und was dich nicht umbringt, macht dich stärker. Und ich habe so gar keine Lust meine positive Energie zu verlieren, weil gerade einfach einige Dinge schief gegangen sind und ich sehr viel Geld verloren habe wegen dem Flug und dem Auto und schon gar nicht will ich meine Zeit verschwenden mich zu bemitleiden, weil ich nicht weiß, was ich machen soll – Hamilton angucken und die Möglichkeit ausnutzen auch Schönes aus diesem Ort zu finden, einem Platz, der gar nicht auf meiner Liste stand. Einen kurzen Moment hatte ich mal wieder diese typischen Dreckspessimisten Gedanken im Kopf „Vielleicht war ich einfach zu glücklich in letzter Zeit. Vielleicht hatte ich einfach zu viel Glück mit allem. So ein Scheiß, ja ich hatte unendliches Glück und dafür bin ich unendlich dankbar und das hier ist nicht die Strafe dafür und auch nicht der Preis. Das hier ist einfach nur Pech und es wird mich auf einen anderen – besseren – Weg schicken und außerdem hab ich jetzt eine weitere unfassbare Reisegeschichte und einen weiteren Tag an dem ich auf  meine eigene Stärke stolz sein kann :)
Wie schlimm kann es schon werden?! Im Schlimmsten Fall finde ich in den kommenden Wochen absolut Niemanden, der mit mir Reisen will und sehe Nichts von all den traumhaften Orten von Neuseeland. Nun ja, dann komme ich eben eines Tages mit einem Reisepartner wieder, kaufe ein Auto und sehe all das dann, die Berge laufen bestimmt bis dahin nicht weg und auch die „Herr der Ringe Tour“ wird’s dann noch geben *lach*
Die einzige Entscheidung, die ich eben zu treffen habe ist, ob ich meinen Flug am 24.März wahrnehmen soll nach Peking und dann vielleicht schon vor dem 10.4 zurück bin oder ob ich am 24.März nach Peking fliege und in China nicht die organisierte Tour von Sibille buche sondern das volle Risiko gehe und einfach auf eigene Faust mit meinem großen Lächeln das Land erkunde (Ich bin mir sicher, die schnappen mich nicht weg!) oder ob ich den Flug für 150 Dollar umbuche, Mitte April nach China fliege, die Tour mache und dann wie geplant um den 26.4 herum zurück komme und damit eben 3 Wochen länger in NZ habe…
Und auch wenn ich das der starken Miri eigentlich nicht zugestehen wollte, hatte ich heute seit über 9 Monaten einen kleinen Moment in dem ich dachte „Ich will nach hause“, aber dann habe ich mich berappelt und jetzt geht’s schon wieder und es kommt mir total irreal vor, dass das alles heute passiert ist.
Shit happens! Keep on rock’in!

Ich bin völlig fertig, es ist 3 Uhr nachts und ich hab's endlich geschafft fertig zu schreiben, wenn auch vorerst ohne Fotos. Wer bis hier hin gelesen hat, darf mich gerne mit Aufmunterungen, Spott, Sarkasmus oder sonstigen Kommentaren beglücken ;-)

Küsse von Chaos-Miri

16.02.2012: Ein guter erster Tag in Hamilton! Beautiful Hamilton Gardens!






6 Kommentare:

  1. Meine liebe Miri, nachdem ich mich in der vergangenen Stunde durch deinen lustigen, komischen, enthusiastischen,informationsreichen, aufregenden, mitfühlenden und gleichzeitig traurigen Blog gekämpft habe, bin ich dir sehr dankbar für diese zauberhaften Worte. Sie haben mich eben ein wenig vom realen, harten "Schulalltag" abgelenkt und ich hatte das Gefühl, als würdest du hier in berlin sitzen und mir all diese Geschichten erzählen...ohne Punkt und Komma, ohne nach Luft zu schnappen. Sondern mit vielen Worten, in enormer Lautstärke, mit viel Mimik und Getsik...eben einfach auf deine zauberhafte Miri-Art!
    Ich freu mich so für dich. Freue mich, das du all diese Erlebnisse haben darfst. Aber freu mich noch mehr, dass du bald wieder da bist...wenn auch ich dann nich mehr in Berlin bin. Aber Berlin-Leipig ist ein Katzensprung im Vergleich zu Leipzig-Neuseeland! :) Pass auf dich auf.

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  2. Unglaublich schön zu hören das es Dir gut geht und wie Du dich weiter entwickelt hast.... DAUMEN hoch :-) LG Cindy

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  3. Liebe Miri, wenn ich das hier so lese, fühle ich mich versetzt in eine andere Zeit: meine Zeit damals als Travelerin eben auch durch OZ und NZ! Einige Orte erkenne ich wieder, andere Erlebnisse von Dir zeigen, dass es soooooviele tolle, wunderbare Abenteuer, Begleiter, Begegnungen und Erkundungen gibt, die durch NICHTS zu ersetzen sind! Also mach weiter, lass dich nicht unterkriegen, genieße es in vollen Zügen und versuche nicht das Morgen zu planen, denn es kommt immer ein wenig anders ;-) Liebste Grüsse aus der Heimat!
    P.S. ich wäre gerne mit unterwegs auf diesen Abenteuern :-) *sehn*

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