MIRI'S AROUND THE WORLD TRIP 2011/2012



Mittwoch, 11. Januar 2012

Ein gutes Jahr!



Flughafen Tegel 11.1.11
 
365 Tage ist es her seit mich so viele liebe Menschen nach  Tegel zum Flughafen begleitet haben und es für mich los ging in die Welt. Abenteuer erleben, Träume verwirklichen, Erwachsen werden, Erfahrungen sammeln von denen man ein Leben lang profitiert und Herausfinden wohin der Weg führen soll.
Ein Jahr ist vergangen und heute, aber auch schon in den letzten Wochen, zurück zu blicken ist einfach der Wahnsinn. Die Orte, die wichtigen Momente, die Begegnungen und Gespräche, die Erfahrungen sind unzählig. Alte Fotos zu sehen und sich zu erinnern, was man in diesen Momenten gedacht und gefühlt hat, was einen beschäftigt hat, was für Themen der Reisealltag zu dieser Zeit hatte ist unglaublich faszinierend und zeigt mir immer wieder auf, was für Stadien ich durchlebt habe, wie sich Einstellungen, Werte und Vorstellungen verändert haben und wie sich der Horizont weitete :-) Es ist schön darüber nachzudenken wie und was sich verändert hat und was die entscheidenden Momente und Menschen waren, die einen geprägt haben und die eigene Persönlichkeit verändert haben.
Nun sind 12 Monate vergangen und 3,5 liegen noch vor mir. Ich denke zurück an so viel Wertvolles und freue mich gleichzeitig auf meine verbleibenden Wochen für die ich noch jede Menge verrückte Pläne habe :-D :
Noch 2 Wochen arbeiten in Spring Gully, dann mit Jana 2 Wochen einige Teile der Ostküste nochmal bereisen, dann hoffentlich, auch wenn mein Visum schon am 11.Februar ausläuft noch ein paar Tage überziehen und meine letzte Australienwoche in Sydney verbringen (Ich kann ja nicht wirklich nach Hause kommen ohne in Sydney gewesen zu sein). Anschließend geht es dann nach Neuseeland. Eigentlich wollte ich immer 2 Monate dafür einplanen, aber da ich auf jeden Fall im April Deutschland wieder betreten will, wird das wohl auf 1,5 Monate hinauslaufen. Wenn das klappt und ich mich nun endlich mal ernsthaft an die ziemlich aufwendige Organisation mache, werde ich mich dann als letztes großes Abenteuer und Herausforderung Anfang April auf den Weg nach Peking machen um die Chinesische Mauer zu besuchen.
Und weil auf dieser Reise nichts unmöglich ist und ich vermutlich an extremen Realitätsverlust leide, steige ich dann hoffentlich eine Woche später in die Transibierische Eisenbahn, lasse mich in St. Petersburg und Moskau kurz mal ausspucken und nehme dann zum letzten Mal das Flugzeug von Moskau nach Berlin… Träume leben!
Wisst ihr noch wie am Anfang keiner meiner Pläne so gekommen ist wie gedacht?!
–Mal schauen, was dieses Mal passiert! :)

Dieses einjährige Reisejubiläum verbindet für mich wirklich ganz extrem die Vergangenheit und die Zukunft und ich glaube ich habe noch nie so viel gleichzeitig über beides nachgedacht und einfach ein Lächeln auf dem Gesicht dabei :)

Und da es ja gerade erst ganz viel Neues von mir zu lesen gab, höre ich jetzt auch schon wieder auf und habe nur noch ein paar lustige Statistiken für euch ;-)

Räume in denen ich im vergangenen Jahr geschlafen habe:            96
Betretene Länder:                                                                          9
Flüge:                                                                                              16
Flughäfen:                                                                                       15
Frisörbesuche:                                                                                 0
Kinobesuche:                                                                                  1
Arbeitstage:                                                                                    73

So nun ist es schon wieder viel zu spät geworden. Eigentlich wollte ich zur Feier des Tages ja noch ein bisschen an meinem Blog rumbasteln und neue Fotos hochladen, aber es ist schon wieder 20 Uhr und unser Tag beginnt ja schließlich jeden Morgen um 4.45Uhr :-)
Nach einem wundervollen Abendessen sind Jule und ich gerade noch ein paar Schritte aus dem Camp rausgelaufen und haben uns den wundervollen Sonnenuntergang angeguckt. Traumhaft! Das war ein schönes Reisejubiläum! Ab jetzt gibt es jeden Reisetag zum zweiten Mal :)

Ich danke jedem einzelnen von euch für die Anteilnahme, die Unterstützung und die Freundschaft, die ihr mir im vergangenen Jahr geschenkt habt! :o) Ich danke euch, dass ihr mir immer das Gefühl gegeben habt, dass ihr in Gedanken bei mir seid und euch genauso so sehr wie ich auf unser Wiedersehen freut!
Ich bin dieses Jahr vielen tollen Menschen begegnet, habe viele wundervolle Orte gesehen, aber im Herzen wusste ich immer, wo ich hingehöre und dass die besten Freunde der Welt und meine wundervolle Familie Zuhause auf mich warten.
Danke, dass ihr mich immer so sehr unterstützt habt meinen Traum wahr zu machen und das zu tun, was mich glücklich macht! :)

Miri <3

Guten Morgen Spring Gully :-)

Ein Jahr Weltreise - Ich und meine Bäumchen ;-)

Dienstag, 10. Januar 2012

Zwischen Vergangenheit und Zukunft.

" Durch's Meer verbunden."

Ahhhhh…Hilfe! Wo soll ich nur mit schreiben anfangen?! Mal wieder haben sich die angefangenen Blogeinträge auf meiner Festplatte gesammelt und nie ist einer fertig geworden. Schon wieder über ein Monat seit dem letzten Eintrag vergangen und alleine das führt bei mir schon zu Gänsehaut. Vor einem Monat saßen wir mit Max und Mat und unserem geliebten Van Lulu in Broome, hatten noch eine Woche Roadtrip vor uns und nun sind wir am Ende unserer 3,5 Wochen in Indonesien. Die Zeit ist so sehr davon gerannt. Irgendwie ist es immer so, dass wenn man meisten passiert und die wichtigsten Dinge passieren und in meinem Kopf vorgehen, dann schreibe ich am Wenigsten :-/
Ich kann es nicht fassen, dass weder mein Weihnachts- noch mein Silvestereintrag fertig geworden sind! Sorry!!!

Die letzte Roadtripwoche, war wie der gesamte Trip, einfach genial. Wir hatten mit viel Regen gerechnet, weil wir ja nun mal mitten in der Monsunsaison unterwegs waren, aber außer einem richtig geilen tropischen Regen während dem ich in Bikini durch den Jungle rannte :o) blieb uns der Regen meistens erspart. Wir hatten uns von vorne rein darauf eingestellt, dass wir Vieles zu dieser Jahreszeit und ohne Allradwagen nicht erkunden konnten und trotz allem hatten wir noch wundervolle Tage an so schönen Plätzen:
In Kununurra verbrachten wir unsere Nacht direkt an einem See mit Süßwasserkrokodilen, deren Augen uns bei Nacht anleuchteten, nachdem wir tagsüber in Whyndam ihre wesentlich größeren und aggresiveren Verwandten die Salzwasserkrokodile – auch „Ich fresse alles was in meine Nähe kommt ohne jeglicheAusnahme“ – besucht hatten. Die letzten Tage Roadtrip waren trotz viiiel Fahrerei schön und ich glaube es war für alle schwer diese Freiheit wieder abzugeben. 4 Wochen einfach hindüsen und schlafen, wo man will :) Wie viele wundervolle Strände, Orte, Tiere, Schluchten und und und wir gesehen haben kann man nicht in Worte fassen. Es war absolut irre! Ich bin sooo unendlich dankbar, dass ich die Westküste von Australien machen konnte wie ich es mir vorgestellt hatte, denn für mich war sie die schönste :) Der schönste Teil Australiens ohne dauerbetrunkene Proleten Backpacker, keine Dauerparty, keine versüfften Hostels, einfach nur wunderschöne Natur, immer draußen sein und die Momente genießen :) Nach 7000 gefahrenen Kilometer erreichten wir Darwin, ein kleines süßes tropischen Städtchen. Wir fanden ein tolles Hostel, in dem wir fünf auch unser Privatzimmer bekamen. Wow, das war krass. Lulu saubermachen und zurück zum Wicked Camper Verleih bringen.
Irgendwie fühlte ich ganz extrem, dass etwas fehlt als wir zurück zum Hostel liefen, aber als ich dann wieder in einem richtigen Bett lag, fließendes Wasser und eine Klimaanlage (die Außentemperatur bewegte sich in Darwin um starke 40 Grad mit einer Luftfeuchtigkeit, die mich für die nächsten 3 Tage vorwiegend in unsere Zimmeroase verschlug ;-) ) konnte ich mich doch an den Gedanken gewöhnen, dass dieser unvergesslich schöner Roadtrip nun vorbei war.
Nach einer lustigen Abschiedsparty von uns fünfen am Samstag trennten sich Sonntag unsere Wege. Am Dienstag, 13.12, flogen Jule, Daniel und ich dann nach Bali um Weihnachten dort zu verbringen. Ich hatte noch einige Dinge zu regeln, nach meinem Gefühl musste ich einfach nochmal zu meinem „Reisezuhause“ Gili Trawangan zurück...
Jetzt sitze ich im Flugzeug, es ist der 8.Januar geworden und wir sitzen im Flugzeug zurück nach Brisbane. Die fast 4 Wochen sind nur so im Flug verflogen und es gab unzählige krasse Momente. Ich kann nicht mehr zusammen fassen, was wir alles unternommen haben. Ich hasse es, dass die Zeit immer so rennt, wenn man einfach nur mal will, dass die Zeit stehen bleibt und man einfach mal genießen und reflektieren kann, aber nix da…
Wir starteten in Legian, wo wir wie im Juli wundervolle Leute im Hostel kennenlernten. Erst war es so komisch dahin zurück zu kommen wo vor 5 Monaten das ganze Asienabenteuer begann, im traumhaft schönen „The Island Hotel“, wo wir damals so unvergessliche Tage hatten. Am ersten Tag ging ich echt an den Hostelbetten vorbei und dachte an die ganzen lustigen People, aber als wir dann wieder genau so tolle Leute trafen, wusste ich, dass es eine gute Idee war nochmal hier her zu kommen. Und auch dieses Mal blieben wir doppelt so lange wie ursprünglich geplant.

Ubud war der nächste Stop unseres Trips, wo ich endlich nach 4 Monaten einen wundervollen Freund, Rene, wieder traf, den ich im August in Kuala Lumpur kennengelernt, ein Zimmer mit geteilt und so viele unvergesslich schöne Stunden im völlig verrückten Tropical Guesthouse verbracht hatte. Es war schön zu sehen, wie er sich in Ubud eingelebt hatte, wie er seinen Freundeskreis um sich aufgebaut hatte, es war einfach wirklich schön sich nochmal unter ganz anderen Bedingungen, so entspannt wieder zu sehen. Rene lebt für einige Monate in Ubud, er kennt sich also schon um einiges besser aus als ich. An einem Tag cruisten wir mit seinem Roller durch den Jungle und er zeigte mir einige Orte…wunderschön :) Das Wort des Tages war „beautiful“ !!!! :-D

Von Ubud traten wir unsere Reise nach Padangbai und weiter mit der Fähre nach Gili Trawangan an. Daniel musste die Reise trotzdem über sich ergehen lassen nachdem er irgendwas Verdorbenes gegessen hatte…das war nicht die angenehmste Reise…Armer Daniel!
Angekommen auf Gili, inzwischen war es der 21. Dezember, suchten wir uns eine wirklich schöne Unterkunft für Weihnachten.
Ein schönes großes Zimmer mit 2 Kingsizebetten, im Vergleich ziemlich sauber und modern... Hurraa! ;-) Das war wirklich schön! Ich hab mich wohlgefühlt. Wieder einen Fuß auf diese Insel zu setzen war ein absolut merkwürdiges Gefühl. Einerseits war es ein bisschen wie nach Hause kommen, sich auskennen, Leute auf der Straße kennen, andererseits fühlte sich das Gefühl, dass man bald wieder gehen müsste, dass ich den Divemaster nicht zuende machen würde und dass ich eigentlich gar kein wirklicher „local“ mehr bin irgendwie nicht schön an. Eine Woche sollten wir auf Gili bleiben und ja, es wurden schöne Tage, aber auch Tage der Erkenntnis, die mir den Abschied am Ende auch leichter machten, mir deutlich machten, dass egal was ich sein will und sein werde, ein Tauchschulenleben auf einer Partyinsel mit immer Sonnenschein und Guter Laune ohne Sorgen ohne Zukunftsgedanken ohne Realität nicht das ist, was ich mir für mich vorstelle, auch wenn es so leicht ist sich dort zu verlieren und weniger über alles nachzudenken ja irgendwie auch glücklich macht. Am Ende konnte ich trotz allem gut damit abschließen den Divemaster jetzt noch nicht zuende zu machen und stattdessen noch in Australien und Neuseeland zu reisen bevor es nach Hause geht. Ich bin ja noch jung, ich hab noch viele Jahre andere Taucher durch das Unterwasserparadies zu guiden :-)

Ich tauchte noch 2 Mal auf Gili, einmal an Heiligabend mit Jule und Daniel, die ihren Schnuppertauchgang am 24.12 machten. Ich begleitete sie und wir machten einige lustige unter Wasser Weihnachtsmützen Fotos. Weihnachten zog halt so an uns vorbei, worüber ich auch kein bisschen traurig bin. Weihnachtsstimmung hatte ich eh Null und weil meine meisten Gili-Freunde Weihnachten am 25. Dezember feiern, gab’s die große Weihnachtsparty erst einen Tag später. Den 24. verbachten wir mit einem schönen Frühstücksbuffet, anschließend Poolsession und Tauchgang und dann ein Abendessen am Strand mit anschließendem stundenlangen im Internetcafe die letzten Weihnachtsmails und Anrufe tätigen. So richtig glücklich war ich Weihnachten aber auch nicht, weil natürlich gerade an diesem Tag vormittags in der Tauchschule über Bezahlung gesprochen werden musste. Wenn man Freundschaft und Geschäftliches nicht trennt und vorher klärt kommt es zu solchen Situationen. Sagen wir mal so, es hätte besser laufen können ^^
Am Donnerstag stand dann die große Feier im Garten von zwei Freundinnen an, die sich super viel Mühe mit Kochen und vorbereiten gegeben hatten. Ihr müsst euch das auch alles etwas anders vorstellen als daheim. Erst mussten die anderen mit dem Boot die 30 Minuten nach Lambok rüber fahren, dann nach Mataram inland fahren, dort einkaufen, das dann alles wieder auf’s Boot schaffen, das dann alles vom Boot mit nem kleinen Boot auf Gili zum Strand fahren und irgendwie ins Dorf im Inland der Insel schaffen und dort dann für 30 Leute zubereiten. Das war wirklich unfassbar toll, dass sie das für die Gäste gemacht hatten! =) Auch dieser Weihnachtstag zog so vorbei ohne sich wirklich wie Weihnachten anzufühlen. Weihnachten ist, wenn ich mit meiner Familie zur Kirche gehe, danach zusammen sitze, Torte futter, singe, Geschenke auspacke und zum Nachtgottesdienst gehe. Das hier hatte nichts mit Weihnachten zu tun, ich konnte ja bei dem grandiosen Internet und keinem Postsystem nicht mal Weihnachtskarten schicken oder einfach mal kurz Freunde anrufen. Aber im Gesamten hatten wir schöne Weihnachtstage und ich glaube, dass auf Reisen nicht so wirklich Weihnachtsstimmung aufkommt ist auch gut so und verhindert, dass man Zuhause an diesen Tagen zu sehr vermisst :-)

Die nächsten Tage bestanden aus Faulenzen am Strand, um die Insel spazieren (endlich nach fast 3 Monaten dort ;-) ), gut essen und nette Leute treffen. Tamar, war inzwischen unsere Unterwasser-Photografin geworden, eine New Yorkerin mit deutschen Vorfahren, die im Krieg geflohen waren. Es gab viele tiefsinnige Gespräche und ich glaube wir dachten beide, schade, dass unsere gemeinsame Zeit auf Gili viel zu kurz war.
Wirklich toll war, dass meine Freundin Therese, mit der ich damals den Divemaster angefangen hatte ihren am 27. beendete und wir das gemeinsam feiern konnten.. Es hat mir viel bedeutet dort zu sein und ihr gratulieren zu können. Sie ist die beste Freundin, die ich auf der Insel hatte und die unzähligen tollen Momente die wir gemeinsam hatten bringen mich immer noch zum Lachen. Das sollte meine und ihre vorerst letzte Nacht und ihre Divesmasterparty werden und ja, es wurde wieder einmal eine tolle Nacht.
Am nächsten Tag brachte ich sie zum Hafen, wo sie sich auf den Weg nach Thailand machte. Witzig wie das Leben manchmal so spielt. Vor einigen Wochen stand noch zur Debatte gemeinsam über Weihnachten durch Vietnam und/oder Laos zu reisen, Lembongan zu Tauchen und nun standen wir wieder auf Gili und verabschiedeten uns zum Letzten mal. Die Zeit der Abschiede hat begonnen…diesesmal komme ich nicht einfach zurück und stehe plötzlich in der Tauchschule ^^
Kurz nachdem Therese  weg war, holte ich endlich Rohan vom Hafen ab. Rohan, ein Grafikdesigner aus Sydney, und ich hatten sich in Legian kennengelernt und ja, ganz gut verstanden :o) Wir wollten nun nochmal ein paar gemeinsame Tage verbringen und machten uns zu viert auf nach Lambok.
Ach du Schieße!!! Mehr kann man zu unserem ersten Tag nicht sagen. Nach einer Fahrt mit dem Publicboat, ich würde es eher Nussschale nennen, auf der ich echt nicht wusste ob ich lachen oder weinen sollte – wir waren mit einem Päarchen die einzigen Europäer an Board, wurden fotografiert und mit unseren Monsterucksäcken, inklusive Surfboard ganz schön angestarrt, bevor dann die wilde Fahrt in die Wellen losging...dass wir nicht gekentert sind, grenzt an ein Weltwunder! Angekommen in Bangsal wurden wir von den aufdringlichsten,aggressivsten, unfreundlichsten, penetrantesten und unsympatischsten Indonesiern, die ich je getroffen habe, umzingelt. Der normale Preis für ein Taxi nach Kuta – Lambok ist 200.000 Rupiah (16 Euro für 2 Stunden Fahrt)- ihr Verhandlungsstart war 200.000 pro Person. Ich weiß nicht ob ihr euch das vorstellen könnt, aber auch nach Wochen über jeden Pups immer verhandeln zu müssen und auch irgendwie Übung in diesem total bescheuerten "Ich fang mit einem total utopischen Preis an und lass mich dann 70 % runterhandeln und mach dann immer noch Gewinn" versus "Eigentlich komm ich mir ja bescheuert vor den Preis zu sagen, aber wenn der so nen hohen Preis sagt, muss ich ja so nen niedrgen Preis sagen, damit wir uns entgegen kommen können"  nerven solche Situation immer noch unenendlich. Manchmal steht man echt da und denkt nur „Wer hat euch eigentlich ins Gehirn gekackt? (Sorry, für die Ausdrucksweise!) Wieso könnt ihr nicht einfach mal nen angemeissen Preis nennen, man fühlt sich gleich wohl und selbst bei einem „normalen Touristenpreis“ machen die ja noch ein Vermögen an Gewinn. Gut, in Bangsal wurde man dann beschimpft und auch nach dem zwanzigsten „Nein Danke, wir laufen lieber erstmal ein Stück!" immer noch nicht in Ruhe gelassen. Schwierig natürlich, dass man einerseits auch nur ankommen will und man natürlich oft denkt, ach leck mich doch am Popo, ich scheiß auf die 8 Euro zu viel…aber macht das mal öfter … ;-) Gut, irgendwann saßen wir mit den Nerven am Ende im Taxi und konnten die wirklich richtig schöne Landschaft von Lambok wenigstens begutachten.
Beschreibung Lonely Planet Kuta: Kuta ist das komplette Gegenstück zu seinem Namesvetter auf Bali. Klein und gemütlich mit traumhaften weißen Stränden und tollen Klippen.
Das klingt doch eigentlich ganz vernünftig oder?! Als wir da ankamen musste ich erstmal meine Kinnlade wieder vom Boden aufsammeln. Ich meine, merken wir mal positiv an, dass die Bucht wirklich, wirklich schön war. Ja und weißer (Müll-)Strand und Klippen waren auch da aber die „Beachfront“ erinnerte einfach nur an die Dritte Welt. Ach du scheiße! Nix, schöne Unterkunft am Strand, sondern irgendwelche halb verrotteten Holzhütten, die das Gesamtbild der Bucht irgendwie einfach zerstörten. Nun ja die Zimmersuche nach diesem unglaublich anstrengenden nervenaufreibenden Tag endete nicht wie geplant in einem schönen etwas gepflegterem Zimmer für Silvester sondern in einem dunklen Loch, inklusive überschwemmten Bad, ohne Klospülung, inklusive Kloakengeruch und Kakalake. Hurrah! Ich meine für Jule, Daniel und mich war das jetzt zwar nicht toll, aber als Backpacker kann das eben mal passieren, dass die Unterkunft eben mal einfach, einfach ist, mit Rohan war mir das alles einfach nur unangenehm, da er sich auf seinem einzigen Jahresurlaub befand. Nun ja, am kommenden Tag konnten wir die Situation wenigstens noch ein bisschen retten, fanden eine etwas nettere Unterkunft (richtige saubere aus Stein gebaute Häuser waren nicht auffindbar ^^), cruisten mit den Motorbikes die Umgebung ab und fanden ein wirklich nettes Lokal am Strand, wo es zum Abendbrot das Sand unter den Füßen spüren und Meeresrauschen dazu gab :)

Das Highlight in Kuta war eigentlich, dass Ro und ich am nächsten Tag von Localfood und Bambusunterkunft irgendwie genug hatten und uns ein Essen im einzigen wirklich noblen Hotel in der Nähe gönnten. Ach war das ein schöner Abend :) Coctail vorm Buffet mit Blick auf den Sonnenuntergang. Das war soooo schön :)




Irgendwie ließ sich aber dieses dauerhafte Unwohlsein, ständig das Gefühl zu haben nur abgezogen zu werden und dass der ganze Ort einfach nur korrupt ist und überall angebettelt zu werden nicht abschütteln und so entschieden wir, dass das doch nicht der richtige Platz für den Start in ein neues Jahr ist und machten uns am 31.12 dann doch auf den Weg zurück nach Gili. Ich habe wirklich das Gefühl, dass ich dieser Insel irgendwie nicht entkommen kann und sie mich immer wieder anzieht ;-)
Unser Silvester war unspekatakulär. Ein nettes Essen am Strand und viel zu viel Alkohol. Mein endgültig letzter Abend auf Gili Trawangan :-/

Am nächsten Tag durften wir dann mit dem schlimmsten Kater des Jahres (da bin ich mir jetzt schon sicher ;-) ) die Reise nach Nusa Lembongan, eine kleine Insel neben Bali, die für ihr traumhaftes Abenteuertauchen mit viel Strömung und so einigen großen Unterwasserfreunden bekannt ist, antreten… 2 Stunden Fast Boat, 2 Stunden Transfer zum nächsten Hafen auf Bali und nochmal Public Fast Ferry….Ohne Worte. Ich dachte echt ich muss sterben ^^
Aber angekommen auf Lembongan, in unserem wunderschönen Bungalow von dem Rohan schon die ganze Zeit geschwärmt hatte war es den Aufwand wert gewesen.
5 Tage verbrachte ich auf Nusa Lembongan. Eine sehr interessante und emotionale Zeit und eine Zeit von viel Kopfchaos. Ich hatte mich schon die ganze Zeit  N ull auf Silvester gefreut, denn in meinem Kopf bedeutete der Jahreswechsel nur eins: Ab heute sage ich nicht mehr „Nächstes Jahr gehe ich nach hause“ sondern „In 3-4 Monaten gehe ich nach hause“. Das mag vielleicht jetzt bescheuert klingen, aber für mich macht das einen ganz bedeutenden Unterschied. Auch wenn ich mich riesig freue endlich alle wieder in die Arme schließen zu können und endlich wieder Sport in meinem Leben zu haben, ist mit dem Gedanken nach Hause zu gehen auch riesige Angst verbunden. Angst in ein Loch zu fallen und nicht den richtigen Weg für die berufliche Zukunft zu finden, Angst, die Freiheit, diese Spontanität und Flexibiltät wieder zu verlieren, Angst dieses „Du kannst jeden Weg gehen und alles sein, wenn du es nur selber willst“-Gefühl zu verlieren und Angst sich zu sehr verändert zu haben.
Auf Lembongan traf dann echt so einiges zusammen: Das Bewusstsein, dass es meine letzten Tage auf Bali sein würden, dass mir danach nur noch ein einziger Monat Australien bevor steht, bevor mich Australien dann vorerst erstmal wieder rausschmeißt, dann dieses aufkommende Gefühl „ Ich wollte bis Ende Januar entschieden haben wie genau meine Rückreise aussehen soll und im Moment bin ich mir 0,0 sicher über Daten und Orte, ich weiß nur dass ich im April zurück komme“, dann dieses Rohan an meiner Seite haben, was natürlich schön war, aber nach so langer Zeit auch mega komisch und zu viel Vergangenes in meinem Kopf wieder hochholte und dann zu guter letzt noch das Bewusstsein, dass Thommy und ich sich nach fast 11 Monaten auf Bali wieder sehen würden…Gott, was für ein Kopfchaos!
Lembongan hatte trotz Miri-Chaos so viele tolle Momente: Inseltour auf dem Scooter, Tauchen mit Mantas, wunderschöne Bootstouren um die Insel, einfach total geniale Tauchgänge, Leben in einem Lumbung (siehe Foto :-)) und einfach Zeit zu relaxen. Nusa Lembongan ist einfach wunderschön und ich werde ohne Frage eines Tages zurück kommen, vor allem weil ich natürlich mal wieder die Mondfisch-Saison verpasst hab..verdammt, ich will Mola Molas sehen!!!

Am Donnerstag trennten sich Rohans und meine Wege und am Freitag trat ich alleine die Reise nach Tulamben, ein kleines Örtchen an Balis Nordküste, was eigentlich nur wegen seines genialen Tauchens bekannt ist, an. Thommy hatte sich diesen Ort als ersten Spot auf seiner „Nachhausereise“ ausgesucht um dort seinen Tauchschein zu machen und für mich war er der letzte verbliebene Spot auf Bali, den ich noch unbedingt Tauchen musste :)
Nach so vielen Monaten und Geschichten, Erlebnissen und Erfahrungen für eine ganzen Lebenszeit in der Zwischenzeit, war es umso merkwürdiger in die Tauchschule zu kommen, sich in die Arme zu fallen und das Gefühl zu haben als hätte man sich gestern gesehen und als wären wir alte Freunde. Thommy sieht noch genauso aus wie damals. Am faszinierensten war das Gefühl, dass ich obwohl ich so viele Monate seinen Blog nicht gelesen hatte, das Gefühl hatte einigermaßen zu wissen wo er gewesen war und man sich nicht fremd geworden war. Die 1,5 Tage waren schön, es war schön sich so als Freunde zu begegnen und mit dem Tauchen, dann auch noch eine tolle Erfahrung teilen zu können. Auf unserem gemeinsamen Tauchgang am Samstag machten wir nur Blödsinn mit der GoPro und es war einfach zu witzig wie immer Wasser in Thommys Maske lief, wenn er Lachen musste, weil ich mir schon wieder den nächsten Quatsch ausgedacht hatte :) Ich glaub unser privater Guide hat sich auch nur gefragt, was die beiden Kloppis hinter ihm da machen ^^
Es ist ein gutes Gefühl, dass ich verzeihen konnte, was im Februar passiert ist und mich an all die schönen Momente in New York und Kalifornien erinnern kann und an die Zeit in der wir einfach gut aufeinander aufgepasst haben auch wenn immer noch so Vieles in meinen Herz ist was ich wahrscheinlich nie mehr verarbeiten werde und wo mir auch dieses Wiedersehen nicht geholfen hat.
Es gab so einige Gänsehaut Momente als wir über gemeinsame Reiseerlebnisse quatschten oder als ich seine Best of - Videos anschaute. Nach einem Jahr nun gemeinsam darauf zurückzublicken wie wir angefangen haben, war auf jeden Fall eine sehr wertvolle Erfahrung und irgendwie muss ich Schmunzeln, wenn ich die dunkelblonde, mega dünne Miri mit Kurzhaarschnitt und Elchpulli sehe, die damals los stampfte um die Welt zu entdecken *smile*.

In Tulamben hatte ich am Freitag Abend dann auch noch meinen absolut geilsten Tauchgang bisher :) Mit meinem privaten Guide ging es zum Liberty Wreck, ein 100 Meter großes Wrack, was seit über 60 Jahren dort auf dem Grund schlummert und gaaaaanz vielen Tieren ein Zuhause bietet. Wowwww, auf dem Weg zum Wrack, draußen wurde es gerade dunkel, passierten uns meine Lieblinge, die Bumpheadparrot fishes, und in was für einer Größe und Anzahl :-D: 13 von diesen Alienartigen Gestalten schwebten nur so an uns vorbei. Oh man, war ich glücklich, mir blieb echt der Atem weg und dann erreichten wir das Wrack, inzwischen war es stockdunkel und ich konnte mit meiner Lampe nur die Konturen erahnen. Im stockdunkeln auf einmal vor einer riesen Schiffswand zu sein, hat auf jedem Fall etwas Respekteinflößendes. Das Gefühl ein Wrack erst nachts und dann bei Tageslicht zu erkunden war auf jeden Fall eine Erfahrung, die ich nie vergessen werde und dann dieses Gefühl als mein Guide mir was zeigt und ich auf einmal realisiere, dass ich im Wrack bin und unter all den Balken und Luken durch erst wieder nach draußen gelangen muss..zum Glück bin ich so ein guter Tauchen! Mein Herz blieb so einige Male fast stehen aber es war soooooo geil! :)
Der Ausflug nach Tulamben war rund um gelungen und viel zu kurz!

Heute früh um 10 Uhr ging dann die vorerst letzte Reise los: Mit dem Taxi zurück zum Flughafen und Jule und Daniel, die noch 2 Tage länger auf Lembongan geblieben waren, wieder treffen, das alles schön mit Zeitpuffer..denkste! Die erste Panikattacke im Stau und dann aber auch gerade so pünktlich am Flughafen nach einer letzten aufreibenden typisch asiatischen Taxifahrt.
Und nun sitzen wir im Flugzeug. Ich habe Indonesien zum vorerst letzten Mal verlassen. Die Zeit der Abschiede hat begonnen! :=( Gleich muss ich mich von Daniel verabschieden und auch wenn ich hoffe, dass wir uns doch noch wiedersehen und er auch Arbeit in/um Roma findet, weiß ich doch nicht, ob wir uns vielleicht zum Letzten Mal auf meiner Reise sehen :-( Jule kommt die nächsten Wochen mit mir in Spring Gully arbeiten. Ich bin ja schon sehr gespannt wie sie sich da draußen so machen wird. Ein letztes Mal Spring Gully liegt vor mir. Mein genialer Backpackerjob, der mir so Vieles dieses Jahr ermöglicht hat, was so mit Sicherheit nicht möglich gewesen wäre. Und in 11 Tagen Arbeit habe ich dann auch meine 88 Tage Arbeit zusammen, um mich noch ein zweites Jahr zum Work & Holiday in Australien aufhalten zu können. Auch wenn ich nicht vorhabe, davon im Anschluss Gebrauch zu machen, habe ich ja noch bis zu meinem 30.Geburtstag um das Jahr anzutreten und wer weiß schon, was die Zukunft bringt :o)
Ich habe Abschied genommen von Gili Trawangan, die unvergleichliche Zeit, die ich in meinen 4 Besuchen dort hatte, werde ich nie vergessen, Abschied von Indonesien, dem Land in das ich mich auf meiner Reise am meisten verliebt habe, Abschied von Rene und Therese, 2 Menschen, die meine Reise besonders geprägt haben und in den wichtigsten Kapiteln eine riesige Rolle gespielt haben und Abschied von der wundervollen Reisezeit
mit Jule und Daniel. So wunderbar perfekte Reisepartner habe ich nur ein einziges Mal gefunden, die Tage seit dem 4.11 sind verflogen wie nichts und das Gefühl, dass diese einmalige Zeit nun vorbei ist, ist einfach nur bedrückend. Ich kann gar nicht sagen wie glücklich ich bin, dass ich sie in Perth kennenlernen konnte und wir ab da einfach jeden (außer 2^^) Tage gemeinsam verbracht haben. Wenn ich zurück denke an die ersten Tage in Perth, im Aquarium of Western Australia, den Bikinikaufmarathon, das Roadtrip organiesieren, die Old Fire Station Tage, die Fotoshootings am Strand…Wo ist bloß die ganze Zeit geblieben????!!!! Es was wunderbar!

Es schließt sich wieder ein Kapitel meiner Reise und mein letzter Monat in Australien beginnt. 2 Wochen arbeiten und 2 Wochen Ostküste mit Jana. Wie irre ist das eigentlich?
Und dann heißt es Abschied nehmen, Abschied nehmen von dem Land auf das ich 6 Jahre gewartet habe. Das Schöne ist, dass man nachdem man sich seinen größten Traum erfüllt hat, wieder neu träumen kann *smile*. Träumen von neuen Abenteuern, von anderen Ländern und Kulturen, von noch „fortgeschrittenerem“ Reisen, von neuen Sprachen und Herausforderungen. Ich wünsche mir eigentlich nichts außer in meinem zukünftigen Leben einen Weg zwischen Beruf, Karriere und Reisen zu finden :-)

So nun mache ich erstmal Schluss. Puh, bin ich froh, dass ich euch erstmal wieder einigermaßen auf den neusten Stand bringen konnte *freu*
Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen!
Ich spare mir all meine viel zu späten Weihnachts- und Neujahrkommentare und sage einfach nur, dass ich mich unendlich auf 2012 freue, denn es wird ziemlich sicher mit allen, die bis hier her gelesen haben GEMEINSAME Momente geben :o) …gemeinsames Lachen, gemeinsames Erlebnisse teilen, gemeinsam durch den Alltag stapfen, zusammen sitzen und erzählen, tanzen, träumen, feiern, laufen, hüpfen, springen, für einander da und einander nah sein :-D
Auch wenn ich irgendwo Angst habe vor dem, was mich nach meiner Reise erwartet, kann ich das Wiedersehen nicht erwarten und die Gewissheit, dass dort am anderen Ende der Welt so viele liebe Menschen auf mich warten und sich nun, wo es nicht mehr lange ist, umso mehr auf mich freuen, ist das schönste Gefühl auf der Welt!

Ich denke ganz fest an euch!

Eure Miri