Ich kann nicht fassen wie viele angefangene Blogeinträge es geworden sind, wie viele Momente es gab in denen ich gedacht habe "Jetzt muss ich mich hinsetzen Ich kann nicht fassen wie viele angefangene Blogeinträge es geworden sind, wie viele Momente es gab in denen ich gedacht habe "Jetzt muss ich mich hinsetzen und endlich Blog schreiben" und die Wochen und Monate verstrichen und es wurde immer und immer schwerer die erlebte Zeit zusammen zu fassen. Wie dumm es eigentlich ist die wahrscheinlich wichtigste, ereignisreichste und definitiv glücklichste Zeit meiner Reise nicht im Blog festgehalten zu haben. Ich hatte es schon aufgegeben, da meinte Chris eben zu mir er hätte in seinem Blog 5 Monate nachgeholt, also sollte ich doch 2,5 hinkriegen. Naja mal sehen was daraus wird... Hinter mir liegt die Zeit, die mich sicherlich am meisten verändert hat, aber auch meine Reise, denn ein Leben in Indonesien mit Alltag und "Job" war anders als all die Reisen in den Monaten davor. Ich war kein Backpacker mehr, ich wohnte nicht in Hostels und hatte nicht jeden Tag diese "Wenns mir nicht gefällt gehe ich halt weiter" Möglichkeit. Ich kam an und baute mir ein Leben auf und das war genauso hart wie es überall ist, wenn man irgendwo anfängt und sich komplett neu einfinden muss ohne Freunde, Bleibe oder Wissen über Geschäfte, Partys und Abläufe und so weiter.
Wenn ich heute zurückblicke auf die Zeit in Asien vom 4.Juli bis 17. September denke ich nur "Wie krass war das alles und wie glücklich kann ich sein, dass ich das erlebt habe". Die ersten 2 Wochen auf Bali und Gili mit Maren und Manu waren so unbeschreiblich schön und ich war so unendlich glücklich. Singapur und die Tage auf Tioman, eine Insel an der malayischen Ostküste, konnten mich nicht mitreißen weil ich schon wusste, dass ich nach Gili gehöre. Wenn ich jetzt zurück denke kann ich aber endlich wertschätzen wie schön Tioman war und was wir für coole Sachen auf dieser Insel gemacht haben. Manu und ich hatten eine gute Zeit! Als wir uns trennten und ich absolut nicht sicher war welchen Weg ich einschlagen sollte hatte ich dieses riesen Glück Rene in Kuala Lumpur kennenzulernen. 43 Jahre, seit 22 Monaten auf Weltreise, Holländer, wir verstanden und so gut und hatten so viel Spaß, sicher einer der Menschen auf meiner Reise, dir mir wirklich ans Herz gewachsen sind und die ich wirklich wiedersehen will und das sind nicht viele. Ich teilte ein Zimmer mit einem wildfremden Mann und lache bis heute darüber, dass sogar die Guesthouse-Besitzerin ihre Neugierde nicht im Zaum halten konnte, was da nachts passiert *lach*
Ich werde die Nächte mit all den sympatischen Menschen die ich in 10 Tagen im wundervollen "Tropical Guesthouse" kennenlernte nie vergessen. Wie wir jede Nacht mit Tiger Bier auf dem Bürgersteig in einer kleinen nie stillstehenden typischen asiatischen Straße saßen, Menschen beobachteten, indisches Cheese-Naan aßen und dem nie enden Gewimmel zuguckten. Ich habe nie eine Straße vorher gesehen in der zwischen 22, 24 und 4 Uhr morgen keinerlei Unterschied herrschte. Es war so schön raus aus Australien zu sein, weg von all den 19-jährigen Backpackern. Ich war das Küken 10-20 Jahre jünger als alle anderen aber ich glaube nicht, dass das aufgefallen ist. Wir hatten gute Gespäche und viel zu Lachen, ich bin so dankbar, dass ich diese Tage in KL hatte. Das war besonders :)
Ich flog vorn dort zurück nach Bali. Ich kann heute überhaupt nicht mehr nachvollziehen wie ich ernsthaft in Erwägung zog mit Manuel, dem spanischen Tauchinstructor, in Vietnam zu reisen. Es ist interessant was für Überlegungen und Erwägungen man so in Betracht zieht. Ich wäre mit Sicherheit so verrückt gewesen :) Naja, hätte es die Manuel Diskussion nicht gegeben, wären Manu und ich weiter gemeinsam gereist und ich hätte weiter nicht den Mut aufgebracht zu sagen, dass das alles nicht wirklich zu mir passte und ich mich in eine Rolle drängte, die ich nicht sein wollte. Ich wäre unglücklich gewesen und hätte mir wahrscheinlich nie verziehen, dass ich weiter einen Weg gegangen wäre, der nicht das war was mein Herz mir sagte. Ich gehörte nach Gili und ich bin froh, dass ich diesen Weg gegangen bin! Natürlich gab es Momente in denen ich gedacht habe "Jetzt bin ich wochenlang auf Gili T., ich liebe hier zu sein, aber ich hätte Thailand, Laos, Vietnam, Kambodscha haben können. Wer weiß ob ich nochmal die Chance bekomme" Aber diese dämliche Überlegung wich in den Wochen einfach dahin, denn nach 5 Wochen dort war ich ein glücklicherer und selbstbewussterer, zuversichtlicherer und zufriedener, dankbarer und stolzer Mensch und nirgendwo in der Welt wäre ich lieber gewesen! :-)
Ich habe nie so optimistisch in die Zukunft geblickt, bin nie so selbstverständlich auf Menschen zu gegangen und war nie so stolz tausende von Zweifeln und Sorgen ertragen und besiegt zu haben und dieses Gefühl zu haben, dass ich genau dort hin gehörte, in die Tauchschule und dass ich ein guter Divemaster sein werde, wenn ich im November zurück komme :=) Ich habe mir gerade mal die Blogeinträge durchgelesen die ich geschrieben habe in den ersten Wochen auf Gili. Ich war so verwirrt und unsicher als ich dort ankam, weil ich so absolut verloren war. Ich habe nicht geglaubt, dass ich Divemaster sein kann. Ich war so einsam und planlos und ich konnte mit niemandem reden, was mich fast zu durchdrehen brachte, aber dann kam Woche drei. Ich riss mich zusammen, arbeitete hart an mir, Therese und Bruno waren endlich wieder da und die absolut mega mega mega geilste Zeit begann und als Björn dann noch kam...Gott, war das schön! "I don't know how it gets better than this"! :)
Ich füge hier trotzdem die nicht geposteten oder fertig geschriebenen Einträge ein, denn sie sind ein Teil meiner Reise und es scheint eben nicht immer nur die Sonne. Umso besser, wenn man zurück blickt und man weiß man ist durch eine schwere Zeit gegangen und am Ende war einfach alles sooo wundervoll :-)
...Dieser Blogeintrag tut mir jetzt schon leid bevor ich ihn überhaupt wirklich geschrieben habe. Ich weiß es ist Zeit endlich etwas zu schreiben und endlich die ganzen Mails zu beantworten. Ich fühle mich wie eine furchtbare Freundin und viele von euch denken sich inzwischen mit Sicherheit, was soll der Scheiß? Warum antwortet sie nicht, sie ist doch manchmal online?! Ich denke an euch jeden Tag, jede Sekunde und ich vermisse euch mehr als ich ausdrücken kann, mehr als je zuvor auf dieser Reise. Jeden Tag nehme ich meinen Laptop mit zum Tauchshop und nehme mir vor in eines der Strandcafes zu gehen, dort gibt es nämlich Internet, aber jede angefangene Mail wird irgendwo auf meinem PC gespeichert und nicht abgeschickt. Seit ich auf Gili bin verliere ich mich, ich weiß nicht mehr, was ich will, was ich hier mache, wo meine Reise hinführen soll, ob das hier richtig ist. Ich weiß nicht mehr was ich sagen und schreiben soll, ich will keine Mail abschicken und nur von Problemen, Sorgen und Ängsten berichten, aber im Moment kann ich leider nichts anderes dar bieten und ich weiß auch nicht wie ich dieses merkwürdige Leben hier beschreiben soll und ob ich es eigentlich mag.
Ich war nie zuvor auf meiner Reise so verloren wie ich es jetzt gerade bin und das will was heißen *lol*. Ich versuche mal von vorne anzufangen. Ich kam hier vor 2 Wochen an und Bruno, mein Instructor mit dem ich meinen Advanced-Schein gemacht hatte, so viel erlebt, gelacht und Spaß hatte, war gerade auf einer Komodo-Cruise, dann einen Nachmittag hier und dann wieder los nach Singapur für 6 Tage. Ich habe sooo lange und so hart mit mir gekämpft ob ich wirklich schon so weit bin meinen Divemaster zu machen und ich hätte mich niemals dafür entschieden, wenn ich nicht eine so tolle Zeit mit diesen Menschen, die jetzt größtenteils nicht mehr da sind, hier bei meinem ersten Besuch gehabt hätte und Bruno mir nicht direkt gesagt hätte, dass ich den Divemaster schaffen kann, nachdem ich ihn nach seiner ehrlichen Meinung gefragt habe. Irgendwie habe ich mir aber nie wirklich bewusst gemacht wie hart diese Ausbildung eigentlich sein würde, wie teuer und wie viel Verantwortung ich übernehmen würde. Ich weiß nicht was ich gedacht habe oder mir eigentlich genau vorgestellt habe. Ich habe eigentlich auch überhaupt kein Problem damit, dass es schwer ist, ich viel lernen muss, bei jedem Tauchgang einfach eine Million Dinge schief gehen können und man danach einfach weiter machen muss und sich nicht den Kopf darüber zermatern kann. Ich habe auch kein Problem damit, dass ich im Gegenzug für die Tauchgänge, die ich so gesehen alle umsonst mit machen darf, im Shop mitarbeite, Equipment ausgebe und aufbaue, Kundengespräche führe und ein bisschen Papierkram mache. Aber das Problem ist, dass ich mich absolut alleine und verlassen fühle, ich überhaupt keine Ahnung habe, was eigentlich von mir erwartet wird, was ich überhaupt zu tun habe als Divemaster und ich nicht das Gefühl habe, dass die Lhrer, die im Moment hier sind mich sonderlich mögen oder große Lust haben mir was beizubringen. Ich wäre gerne gut in dem was ich mache, ich würde gerne dazu lernen, aber dazu brauche ich jemanden, der mir auch wirklich alles erklärt und nicht davon ausgeht, dass ich das alles schon weiß.
Seit ich Gili zum zweiten Mal betreten habe ist ALLES anders. Die eine Woche hier mit Manu und Maren war wunderbar. Wie waren Touris hier wie alle anderen auch. Braungebrannt am Traumstrand chillen, Sonnenuntergang gucken, Partys, Leute kennenlernen, tauchen und strahlen…einfach nur strahlen und Menschen mit dieser Ausstrahlung anziehen. Das war ich als wir hier zum ersten Mal waren.
Hier zu arbeiten und zu leben ist anders und nein, im Moment bin ich nicht glücklich.. Es kann nicht immer super sein, man kann nicht immer fliegen und wenn man selbst nicht weiß, was man eigentlich will, wo man hin will, welche Träume man wahr machen will, was eigentlich das Problem ist, dann kann man auch nicht erwarten, dass einem das Glück zugeflogen kommt.
Alles was ich fühle ist Einsamkeit, Zweifel und Planlosigkeit. Ich bin von morgens bis abends in der Tauchschule. 8.30 geben wir das Equipment für alle aus und um 9 Uhr geht’s dann zum ersten Tauchgang. Die Locations und die Gruppenzusammensetzungen variieren immer. Manchmal gibt es Advanced-Tauchgänge, wo dann nur fortgeschrittene Taucher mitkommen zu cooleren Spots und tiefer :) Die meisten Tauchgänge seit ich hier bin, waren Tauchgänge für den Open Water Kurs (das erste Zertifikat von PADI, dass man als Anfänger erwerben kann) und mit „DSD’s“ (=Discover Scuba Diver: Leute, die mal im Pool das Equipment ausprobieren und dann in bis zu 12 Metern einen Tauchgang absolvieren. Meine Aufgabe ist meistens der Gruppe als letzte zu folgen, sicher zu stellen, dass alle zusammen bleiben und alle ok sind. Manchmal schaffen die Taucher es nicht abzutauchen, schaffen es nicht sich zu tarieren, schwimmen überall hin, nur nicht da wo sie sollen, kriegen den Druck auf den Ohren nicht ausgeglichen, können nicht richtig mit dem Regulator atmen, kriegen Panik, weil es zu tief ist, fühlen sich schwindelig, sind wegen irgendwas nervös und aufgeregt und stecken die ganze Gruppe an, wollen einfach nur hoch an die Oberfläche, obwohl man natürlich nicht immer einfach so auftauchen darf, werden von der Strömung auseinander getrieben …das alles hatte ich schon und das sind ja nur Mini-Probleme. Ich nehme mir Fehler wie immer zu Herzen und Zweifel mich bei jedem Scheiß an, weil ich hier halt auch gar keinen Rückhalt verspüre. Immer habe ich das Gefühl, dass alles falsch ist und ich selbst ein viel zu hibbeliger, aufgeregter Typ bin um andere Menschen beim Tauchen zu beruhigen und durch meine entspannte Art Souveränität und Sicherheit auszustrahlen. Wie soll ich eigentlich jemals erfolgreich im Job sein, wenn ich immer alles anzweifle was ich mache?! Das kotzt mich an! Normalerweise hat man aber Freunde die hinter einem stehen und einen unterstützen. Das Gefühl fehlt mir aber gerade ganz arg und ich hoffe sehr, dass sich das ändert, wenn Bruno und Therese (der Manger und seine Freundin) endlich aus Singapur von ihrem Visumsausflug^^ zurück sind.
Meistens hängen wir dann nach dem ersten Tauchgang in der Tauchschule rum bis es um 13.30 Uhr zum zweiten Tauchgang losgeht. Eigentlich ja auch mega lustig, wenn man richtig coole Kunden hat und die dann auch alle dort bleiben und die Atmosphäre genießen. Gerade leider auch nicht so der Fall. Jetzt sind auch noch der Kompressor und das Boot kaputt, so dass sie die Tauchschule jetzt erstmal komplett geschlossen haben. Nicht, dass ich vorher schon dachte, was mache ich hier eigentlich. Aber seit 3 Tagen hat das echt den Höhepunkt erreicht. Der Punkt einfach alles hinzuschmeißen ist echt nah. Nur leider bin ich jetzt hier, habe eine Unterkunft eigentlich für einen Monat gebucht und auch schon irgendwie 15 Tauchgänge gemacht hier gemacht, die ja auch irgendwie verrechnet werden müssen. Und außerdem will ich meinen Divemaster jetzt! Und ich will diese Scheiße durchstehen und am Ende sagen können „Ja war vielleicht nicht leicht, aber ich hab’s trotzdem gepackt“. Ich liebe Tauchen und das Problem ist nicht das der Divemaster harte Arbeit ist, sondern dass ich mich gerade einfach alleine und überfordert fühle. Das alles kostet so ein Vermögen und es geht null voran, was einfach nur nervt. Wie soll ich gleichzeitig die ganze Rescue-Diver-Theorie, die ganze Divemaster-Theorie, das ganze Wissen über Riffformationen, Fischfamilien, Tauchlocations, Strömung, Wellen, Wetter lernen, wenn man immer mal hier und da ein paar Brocken aufschnappt aber nicht mal systematisch irgendwie voran geht und wie soll ich mir das bitte alles alleine selbst beibringen auf einer Insel ohne vernünftiges Internet, von Möglichkeiten Bücher oder so zu bekommen mal ganz abgesehen?!? Und dazu ist ja alles was es hier überhaupt gibt auch noch auf Englisch. Wobei wir ja gleich beim nächsten schönen Punkt sind. Ist es nicht toll, wenn es überhaupt keine Deutschen um einen rum mehr gibt und alles in Englisch ist. Da lernt man doch so schnell und wenn dann die meisten noch Muttersprachler Engländer, Australier oder Amerikaner sind umso besser! Nur blöd, dass ich mich nicht fühle als würde mein Englisch besser werden. Eigentlich fühle ich mich grad nur als würde es schlechter werden. Ich treffe wieder Menschen mit so krassem Dialekt, dass ich sie nicht verstehen kann und mich wieder fühle wie vor 7 Monaten. Gut, das sind auch alles keine Backpacker wie ich und in habe ja die letzten Monate mit Backpackerenglisch verbracht. Klar, dass es schwerer ist, wenn viele Muttersprachler sind, aber ich hasse es trotzdem mich nicht ausdrücken zu können wie ich er gerne würde. Ich bin hier echt gerade in meiner kleinen eigenen Welt, ich kann was ich fühle eh nicht vernünftig ausdrücken, dann kann ich’s auch gleich lassen und mich damit abfinden, dass ich meine Millionen von Gedanken und Eindrücken von diesem Leben hier mit niemandem wirklich teilen kann.
Mein Leben hier ist wirklich absolut unbeschreinlich anders und aufregend.,. Gili Trwangan ist eine kleine Paradiesinsel, man brauch so 2-3 Stunden um einmal komplett rumzulaufen. Es gibt keinen motorisierten Verkehr, nur Räder und Pferdekutschen. Es gibt eine lange Beachfront-Straße an der all die tollen Restaurants (man bekommt wirklich tolles Essen in allen Preiskategorien) und wunderschöne Bungalow-Anlagen sind. Einige der Beachbars haben Wlan und da gehe ich dann meistens hin und versuche mein Glück mit dem Internet. Wenn man von der Beachfront ins Inselinnere vordringt kommen jede Menge Homestays, die etwas günstiger sind, aber im Moment ist Hochsaison und die Preise explodieren nur so. Die meisten Homestays befinden sich aber schon im „Dorf“ der Einheimischen, genau wie mein heute bezogenes Zuhause. Alle Straßen bestehen nur aus Sand und Staub, die Hühner, Ziegen und Kühe leben überall. Ich trage nie Schuhe. Manchmal frage ich mich wie sehr ich mich eigentlich verändere und ob diese Veränderung und dieses einfache Leben positiv oder negativ ist. Es gib kein warmes Wasser und die günstigeren Wohnmöglichkeiten haben auch nur so ne Art 60% entsalzenes Meerwasser, heißt kein Freshwater. Klar, manchmal wäre ne heiße Dusche schön, aber wann brauch man die schon wenn immer 30 Grad sind? Bisher hatten wir noch keinen Tag wo wirklich schlechtes Wetter oder Wolken war und wenn schon, dann wird halt nicht geduscht *lol* Ich habe die ersten 2 Wochen in Thereses und Brunos Haus gewohnt und es war jeden Tag wieder unfassbar wenn ich an den Hütten unserer Nachbarn vorbei gegangen bin, wo Kinder in Wasserkübeln gewaschen werden und draußen auf Matten geschlafen wird. Unseren kleinen Supermarkt müsst ihr euch wie eine Scheune inklusive Bewohnern vorstellen und dazwischen einfach alles von Sprite, über Brausepulver, Klopapier und den Mix von frischen Gemüse und dem was da unter der Sandschicht schon seit 1998 liegt ^^
Stört mich das oder mag ich das Leben eigentlich? Ich glaube eigentlich mag ich es… :)
Was ich nicht mag ist, dass ich für mein neues 25 qm Zimmer mit Bad ohne viele Möbel fast 300 Euro im Monat blechen muss. Dann kann ich ja auch in Berlin wohnen, Internet habe und nicht neben der unfassbar nervtötenden Moschee und der Schule wohnen muss. Ich mag auch nicht, dass einfach alles was man besorgen will furchtbar kompliziert ist. Ich hätte gerne ein bisschen Wanddeko oder Möbel…einfach gleich mal vergessen^^, Müsli ist nicht zu bekommen und Joghurt verglichen echt unbezahlbar, das gleiche gilt für guten Kaffee. Wurst gibt es einfach mal gar nicht. Den Luxus im Bett zu liegen und Internet zu haben und ein Telefon zu besitzen werde ich mein Leben lang immer wertschätzen können. Wie ich mich darauf freue eines Tages wieder in Australien mit meinem Stick einfach überall Internet zu haben. Ich würde gerade so gerne auf meinem Bett liegen und einfach eine Freundin anrufen können. Ich mag es mein eigenes Zimmer zu haben und seit 7 Monaten zum ersten Mal wieder Privatsphäre zu haben und nackig von der Dusche ins Zimmer laufen zu können. Auf der anderen Seite wünschte ich, es gäbe Hostels und ich könnte im Hostel wohnen und Leute kennenlernen oder ich könnte mein riesiges 2 Meter Bett mit irgend jemandem teilen.
Ich wünschte ich könnte mal wieder ein langes deutsches Gespräch führen und mich ausdrücken. Es raubt mir den letzten Nerv, dass das Internet nicht gut genug für ein brauchbares Skypegespräch ist.. Ich hasse es, dass ich euch nicht anrufen kann. Ich hasse es am Skype zu sein mich so zu freuen die Stimme zu hören und nach 3 Minuten sich Brocken zuzuwerfen doch wieder festzustellen, dass es keinen Sinn hat :-( . Gott, wie ich euch vermisse. Im Moment habe ich wieder so einen Punkt an dem ich die Augen schließen will und in Timmis und meiner Wohnung aufwachen will, Frühstück mit Joghurt und Müsli, frischen Brötchen von Kaisern und Kaffee aus meiner tollen Kaffeemaschiene auf dem Balkon, dann zur Uni, dann zu Teamkontor, dann zum Training, mit Ricarda und Ute zur Warschauer Straße. Wie sehr ich mein Leben eigentlich geliebt habe und wie wahnsinnig, dass es das vielleicht nie mehr geben wird. Das schlimmste Gefühl ist aber, dass ich mich so weit weg fühle, ich fühle mich als wäre ich kein Teil mehr von euerm Leben.
Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, was ich für ein Mensch war in Berlin, im Studium, als Sport mein Leben war, sich alles um Handball, Freundschaft und Berlin drehte. Es ist so beängstigend, dass ich in Berlin kein Leben mehr habe, keine Wohnung, keine Ahnung, was ich mit meinem Leben weiter anfangen will. Ich sehe mich nirgendwo anders als in Berlin bei Tim und Nike, Ricarda, Katy, Annemie, den OSC-lern, (Gott wie ich Handball und alles was dazu gehörte vermisse), bei meinen Spowi-Ladys, wie wird das eigentlich sein, wenn ihr alle irgendwo in Deutschland verstreut seid, wenn ich wieder komme :-( Ich vermisse mein Sportleben, ich will wieder quer durch Berlin laufen und genießen, dass wir in der besten Stadt der Welt wohnen, ich will wieder Student sein. Ich will mit Jana, Lara, Leslie, Sami, Fabian, Matze, Henning, Colja zusammen sitzen, vortrinken für den Blama und das Gefühl haben als hätten wir uns gerade gestern erst gesehen :) Ich vermisse meine Familie so sehr. Ich wünschte ich könnte bei Oma in Bremerhaven sein, mit Mami und Papi in den Urlaub fahren. Ich bin 23 und würde wieder gerne wieder mehr Zeit mit meinen Eltern verbringen *lach* Ich vermisse euch!
Ich weiß nicht, was ich eigentlich noch will in den nächsten Monaten. Ich wusste immer, dass ich Neuseeland und Australiens Westküste noch machen will, ich will auf jeden Fall noch Thailand, Vietnam und Laos sehen und irgendwie reizt mich Peking und von dort zur chinesischen Mauer. Aber was sind all diese Träume ohne den/die richtige Reisepartner/in?! Ja klar, man kann überall alleine hin gehen und man findet immer wen, aber ich will nicht mehr irgendwen oder ein paar schöne Tage gemeinsam verbringen und dann wieder getrennte Wege gehen. Ein Mensch der wirklich 100% zu einem passt, der einen nimmt mit all seinen Schwächen und Macken, dem man nicht alles erklären muss, mit dem man einfach da sitzen kann und nichts sagen muss. Ich vermisse Freundschaft!
16.8 Hallo meine Lieben,
Tag 9 auf Gili Trawangan ist vergangen und ich versuche mein Gedanken- und Gefühlschaos zu ordnen. Die Aufgaben und Erwartungen in der Tauchschule sind langsam durchschaubar und in meinem Kopf ist ein winziger Platz frei geworden um mir bewusst zu machen, was ich hier eigentlich mache. Dass mich das ganze 1500 Euro oder mehr kostet war mir vorher nicht bewusst, dass ich hier „arbeite“, dass ich Kunden betreue, werben muss und Verantwortung für das Equipment habe, war mir auch nicht bewusst. Natürlich liebe ich Tauchen und ich liebe es genau das zu tun, was ich jetzt mache, aber es ist auch verdammt beängstigend. Heute war ein guter Tag. Erst gab mir Bruno seinen alten Tauchcomputer (ich kann jetzt endlich auch unabhängig tauchen :) ), dann ging’s mit nur fortgeschrittenen Tauchern eine neue Tieftauchlocation erkunden. Beautiful! Ihr glaubt nicht auf wie viel ich jeden Tag achten muss. Wie heißen all die Fische? Wie findet man das Riff…Linien ziehen zu makanten Punkten auf den 3 Gili Inseln? In welche Richtung zieht die Strömung? Ist die Strömung zu stark für die Taucher in der Gruppe? Sind alle Taucher ausgestattet und das Equipment aufgebaut? Papiere ausfüllen … Neue Kunden werben…. Die Locations beschreiben, wo ich selbst nie war ^^ und die passenden Location für die entsprechenden Taucherfahrungen empfehlen…Hilfe! Beim Nachmittags Dive musste ich dann zum ersten Mal 4 fortgeschrittene Taucher führen, die tiefer tauchen durften als die Anfänger, die mit Nathali unserem einzigen Instructor im Moment unterwegs waren. Gut, dass meine Aufgabe ist Sachen zu zeigen und ich selbst nicht finde ^^ Zum Glück haben unsere Kunden wenigstens einen Cuttlefish entdeckt, guckt euch die mal an, die sind soooo süüüüß ;-) Und dann hat eine Kundin Panik bekommen und ihr ist schwindelig geworden und sie kam und hat an meiner Weste gerüttelt und yeah…ich hatte zwar keine Ahnung was das richtige Handeln gewesen wäre, aber ich habe instinktiv 80% richtig gemacht. Hurra! Ihr glaubt nicht, was Tauchen in einem für krasse Gefühle hervor ruft. Einerseits wunderbares Glück und Entspannung und Ruhe und anderseits einfach nur Angst zum in die Hose scheißen und nur hoffen, dass keiner Panik kriegt. Es ist so geil zu sehen, wie unsere Instructor die Leute beruhigen können unter Wasser! Das will ich auch können! :)
Die Tage hier verfliegen und ich habe so ein ganz merkwürdiges Gefühl in mir, was ich nicht einordnen kann. Ist das hier richtig? Was will ich eigentlich? Was will ich mit meinem Leben anfangen? Wo ist „Zuhause“? Will ich noch weiter ohne meine Freunde und meine Familie leben? Was war ich für ein Mensch als ich sportlich war, als Handball und Sport mein Leben waren, als ich glücklich vergeben war, als ich mich sicher und geborgen bei meinen Freunden gefühlt habe, als ich diese wundervolle Wohnung mit dem besten Freund auf der Welt hatte…? Ich kann mich nicht mehr erinnern...ich kann mich nicht mehr erinnern wie ich war, wie das Gefühl war, ich weiß nicht mehr wie es war Student zu sein und ich weiß nicht was ich heute bin. Ich weiß so gar nichts gerade, ich glaube ich muss mich gerade total neu finden.
Meine Lieben,
6 angefangene Blogeinträge habe ich inzwischen auf meinem Laptop gespeichert…und nie einen davon gepostet. Schade eigentlich um die vielen Seiten Text ^^ Am Montag bin ich 3 Wochen auf Gili…3 Wochen…wie krass ist das bitte?!?!? Die Zeit rennt davon, die Tage vergehen so schnell, ich weiß nicht, ob mir die Zeit schon jemals so sehr zu vor in meinem leben davon gerannt ist. Waaaahnsinn!!! Ich hatte schwere Tage hier und es hat gedauert bis ich mich an ein wirkliches Leben in Indonesien gewöhnt hab. Ich bin froh, dass ich keinen der angefangene Einträge gepostet habe, denn jetzt habe ich endlich das Gefühl, dass ich endlich, endlich im Kopf hier angekommen bin, dass ich drin bin in dem was ich tue, weiß was von mir erwartet wird, was ich zu Lesen und zu Bearbeiten habe.
Es ist Samstag Abend ich liege nach einem wie immer laaaangen Tag endlich mal um 20 Uhr in meinem Bett, mit 8 von meinen geliebten „Snakefruits“ , Joghurt, Cornflakes und Milk und ich habe einfach mal Zeit. Zum ersten Mal seit Tagen einfach Zeit um einfach mal „Zuhause“ zu sein. Wie immer bin ich fix und fertig, aber unendlich glücklich und zufrieden, auch wenn ich eigentlich noch 150 Seiten zu lesen habe…ich komme überhaut nicht hinterher mit dem Rescue.Diver-Buch lesen ^^
Wo soll ich eigentlich noch anfangen zu erzählen. Die letzten Wochen waren krass. Als ich hier ankam, zu Therese in ein „Local house“ zog war ziemlich schnell deutlich, dass das Feeling ein ganz anderes ist als es war, als ich hier als „normaler“ Tourist war. Das Gefühl hier zu „leben“, „einheimisch“ zu sein, anders als all die Touristen ist schön, ich mag das. Inzwischen liebe ich das nie Schuhe tragen, die sandigen, staubigen Straßen, ich liebe das lokale Essen aus den Straßenimbissen und den „fresh food market“ jede Nacht, den ich bei meinem ersten Besuch gaaaanz weit gemieden habe, weil ich es komisch fand, Essen in einem Sandkasten zuzubereiten *lach* Ich höre den Gesang der Moschee, der zu Zeiten des Ramadans hier tagesumfassend durch ein Mikrofon geblöööökt wird nicht mehr und ich kann inzwischen Tourifragen beantworten. In der Eisdiele kriege ich „einheimischen“ Rabatt…irgendwie fühle ich mich jetzt wirklich Zuhause und das fühlt sich so gut an :)
Mein Alltag sieht im Moment so aus, dass ich jeden Morgen ca. gegen 8 Uhr in der Tauchschule anfange, je nach dem, was für Kunden wir haben, geben wir für alle das passende Equipment aus, bauen das Equipment zusammen, bevor es um 9.00 zum ersten Tauchgang geht. Dimitri, Therese und ich sind alle drei zusammen in der Rescue- und Divemaster-Ausbildung, es ist schön, das alles in einer Gruppe zu machen! Im Allgemeinen kann man sagen, dass der Hauptaspekt, was wir lernen müssen, beim Tauchen nicht mehr nur auf uns, sondern auch auf alle anderen aufzupassen und in allen Situationen helfen zu können. Und Probleme, Stress, Verletzungen usw., die beim Tauchen auftreten können gibt es mehr als genug und so lesen, beobachten, gucken wir Lehrvideos, lauschen unsern Instructorn, haben unsere eigenen Pool- und Meertrainings und sammeln die wichtigsten Erfahrungen bei jedem einzelnen Tauchgang, wo wir inzwischen unsere eigenen Schützlinge bekommen und immer wieder mit den verschiedensten Problemen konfrontiert werden.. Es ist anstrengend und viel Arbeit und es bleibt im Moment so gar keine Zeit für irgendwas anderes, aber ich liebe und lebe es! :-D
Am Anfang hatte ich das Gefühl mich zu verlieren, ich konnte nicht fassen, was ich hier eigentlich tue, mir war bevor ich herkam überhaupt nicht wirklich bewusst, dass ich hier „arbeite“ und wie viel Arbeit und Verantwortung hinter meiner Ausbildung steht. Inzwischen weiß ich endlich, was von mir erwartet wird, ich merke wie viel Einfluss meine Ausstrahlung auf die Kunden hat, wie sehr man Menschen beruhigen und glücklich machen kann. Es gibt 1000000 Dinge zu lernen und ich finde mich damit ab, dass man jeden Tag kleine Schritte geht. Aber ich bin auch sehr stolz auf mich, dass ich durch die schweren Zweifeltage gegangen bin an denen ich nicht glaubte, dass ich es packen kann und nur dachte „Was verdammt mache ich hier eigenlich“… und dann drehte sich alles zum Guten :)
Heute habe ich mich zum ersten Mal als Divemaster gefühlt. Wir hatten einen Papa mit seinen beiden 11- und 14-jahre alten Töchtern hier zu einem „Discover Scuba Dive“ (= der erste Tauchgang mit Einführung im Pool zum Ausprobieren ob einem Tauchen gefällt) Die süße jüngere von den beiden Töchtern war gerade so groß´genug um in das Equipment zu passen, aber ein großer 15 Kilo schwerer Tank, der fast halb so groß ist wie sie selbst auf dem Rücken ist da natürlich ein Abenteuer. Wir lösten all die kleinen Probleme, bekämpften die Nervosität und die Tränen, sie hielt meine Hand ganz fest und ich hatte meine ganz große Aufgabe, dieser süßen Maus einen wunderbaren ersten Tauchgang draußen in der so „bedrohlichen“ See zu bescheren. Stellt euch so nen kleinen Wicht vor wie er eine rückwärts Rolle vom Boot runter mit all dem Equipment macht. Sie hatte so eine riesen Angst, hielt gleichzeitig die Hand vom Papa und mir und unsere Crew half ihr den Tank zu halten und dann schafften wir zwei es unter Wasser, es brauchte Zeit, aber ich schaffte es sie zu beruhigen, sie unter Wasser zu bekommen und ihr ein sicheres Gefühl zu geben und die Schildkröten und all die coolen Fische, die zum Glück unseren Weg kreuzten taten ihr Übriges…und nach 40 Minuten tauchte ein kleines Energiebündel wieder auf, dass nicht aufhörte zu plappern, wie amazing, unfassbar toll, super genial das war und dass sie sofort nochmal wollte...Ich war soo glücklich und so erleichtert und es freute mich unbeschreiblich als sich der Papa und das Mädel so niedlich bei mir bedankten. Heute war ich ein Divemaster :) und das fühlt sich gut an!
In 2 Tagen ist endlich Ramadan vorbei und das Partyleben auf der Insel geht endlich wieder richtig los. Nicht, dass ich es extrem vermisse, denn ich bin abends meistens einfach nur totmüde, so k.o., dass es mich nie länger als 1 Minute braucht um einzuschlafen. Ich habe auch ohne die fetten Party viele schöne Abende erlebt, nette Leute getroffen, lustige Gespräche geführt. Gestern Nacht war ich einfach mit einem Israeli 2 Coctails in einer Bar schlürfen, einfach so spontan auf dem Nachhauseweg ineinander reingestollpert, wir kennen uns vom Tauchen und dann sitzt man gemütlich an der Strandbar, hat eine Feuershow am Strand, quatscht nett, das Leben hier ist anders. Gili hat seine eigenen Regeln und seine eigene Zeit. Ich brauchte seine Zeit bis ich mich daran gewöhnen konnte, bis ich einfach mal loslassen konnte und einfach mal nur im Hier und jetzt zu sein. Einfach Leben und akzeptieren, dass das Leben anders sein kann als was wir bisher kennen.
Ich kann es immer noch nicht fassen, aber ab Donnerstag besucht Björn mich für 2 Wochen. Am Anfang war ich einfach nur völlig aus dem Häuschen weil ich mir sooo sehr Besuch gewünscht habe und nicht damit gerechnet habe, dass wirklich ein Teil Heimat, ein Teil meiner Vergangenheit hier her kommt und ein Teil meiner Reise wird. Ich habe mich entschieden, früher als geplant hier zu gehen um noch ein paar Tage mit Björn auf Bali reisen zu können, wenn man schon mal hier ist. Am 19.9 fängt voraussichtlich mein Job in Australien wieder an, also fliege ich so am 16.9 oder so zurück nach Brisbane. Inzwischen freue ich mich auf Australien. Ich war so froh, als ich es verließ und umso glücklicher macht es mich, dass ich mich nun wieder so sehr darauf freue! Nach der Arbeit heißt es aber wahrscheinlich direkt wieder hier her zurück kommen, denn meine Divemasterausbildung schaffen wir nicht in den nächsten 2 Wochen.
Ich wollte noch so viel machen und sehen, ich wollte die australische Westküste, Neuseeland, Thailand, Laos, Vietnam, Peking und die chinesische Mauer besuchen, aber ich habe keine Lust mehr auf alleine reisen. Ich mag das Gefühl hier zu leben und wer weiß, was die verbleibenden Monate noch für mich bereithalten. Ich werde viel und lange hier sein und umso länger man hier ist umso mehr wird mein Teil dieses Taucherlebens :) Wir quatschen über unsere Weihnachtsparty über ein Tauchvideo mit Weihnachtsmützen und einer Silvester Bootstour auf eine einsame Insel :) Ich wollte immer am Meer leben und erfahren wie ein Leben am und mit dem Meer ist, ich hätte vor 5 Monaten nie gedacht, dass ich es mal so auf einer Paradiesinsel bekommen würde J
Viiiel Text und wahrscheinlich kommen viele nicht bis hier, was ich sehr gut verstehe, aber ich wusste nicht wie zu kürzen und mir bedeutet der Prozess durch den ich auf Gili ging auch einfach zu viel um das alles rauszulöschen, also wer durchgehalten hat...ich versuche mich jetzt kürzer zu fassen...Haha, da drin bin ich ja auch gaaanz groß *lach*
Björn kam nach Gili und ohh man, das war krass! Auf der einen Seite war es sooo schön, einfach so schön, aber es war auch so unfassbar und so irreal. Wir machten und einen schönen ersten Tag am Strand mit Coctails und Bier und zum ersten Mal nach Wochen tat ich mal etwas "Touristisches". Als Björn da war ging meine Ausbildung nicht mehr wirklich voran, aber das war ok, es waren ja eh nur noch 10 Tage bevor es erstmal nach Australien gehen sollte. Ich war zwar trotzdem noch viele Stunden am Tag im Shop und kam trotzdem nicht mehr weiter...krass, wenn du merkst wie sehr dich etwas eingenommen hat. 100 % aber das war gut so :)
Björn und ich hatten eine tolle Zeit aber wir schlugen uns auch die Köpfe ein, so richtig, denn als er kam, wurde mir und ihm erstmal klar wie sehr ich mich verändert hatte, wie sehr meine Werte, und Zukunftsvorstellungen, Wünsche und Normen, meine Art auf Menschen zu zugehen, sie zu achten und ganz anders zu betrachten sich verändert haben. Ich bin ein anderer Mensch und ich liebe die Veränderungen, die ich bemerkte. Mit jedem Reden zu können und Lebenstile zu tolerieren auch wenn sie so gar nicht der "deutschen Norm" entsprechen, Menschen sind nicht mehr komisch sondern einfach nur anders, es ist immer noch ein weiter Weg, aber ich hoffe ich kann noch offener und noch toleranter werden. Mit Björn ging ich in andere Restaurants, an den Strand, auf Party, wir unternahmen Sachen, die man als "Einheimischer" *lach* sonst nie macht, das war wirklich toll. Ich erinnere mich an diese absolut durchgeknallte Party mit dem Motto "Wear everything but clothes" als wir halb nackt in Plastiktüten wild feierten oder wie ich Björni zwei mal auf Katies und Richard (Bruder und Schwester aus England, die sich in den Philippinen ihr eigenes Boot bauten und jetzt damit auf Gili verschiedene Touren anbieten) "Partyboot" mitnahm und wir Sonnenuntergang guckten, Björni zu "Spiderwoman" mutierte und er all die Menschen traf, die mir so sehr ans Herz gewachsen sind =)
Es war ein so schöner Moment als er einmal sagte " Es ist der absolute Wahnsinn wie du Englisch sprechen kannst" und es war ein absolut merkwürdiges Gefühl in den ersten Tagen als er kam und es sich besser/einfacher/vertrauter anfühlte Englisch zu sprechen als Deutsch. Ich merkte zum ersten Mal wie sicher und selbstverständlich englisch geworden ist :)
Es war schön wie gut sich Therese, meine beste Freundin auf Gili ( Sie ist einfach ein Engel! Sie ist das absolut beste am ganzen Gili Leben, einfach ein wundervoll lieber Mensch, ich hoffe wir werden noch viele Tage gemeinsam verbringen und gemeinsam reisen :) !!!), auch mit Björni verstanden hat und es war cool zu sehen, wie er auch nach 11 Jahren ohne Englisch seinen Weg machte und sich auf Englisch unterhielt...really well done! Ich glaube, ich habe ihn ganz schön ins kalte Wasser geworfen. Ich bin so sehr an "Weltreisende" gewöhnt um die du dich wenn du sie irgendwo mit hinbringst nicht weiter kümmern musst, weil sie sich eh nach 5 Minuten mit irgendwem unterhalten, dass es für ihn eine ganz schön harte Tour war. Das hätte ich anders und besser machen sollen. Ich war mit der Situation " Besuch" aus Deutschland und gleichzeitig Verpflichtungen, Job und Abschied auf Gili auch ganz schön überfordert aber wir haben eine in meinen Augen super Zeit draus gemacht :)
Als wir gingen hatten Björn und ich noch 3/4 Tage auf Bali und Wohoooo...die Tage werde ich nie vergessen :-D Auf gut Glück und ohne Lonely Planet (Björn erlebte wirklich das 100% authentische Leben eines Weltreisenden *lach*) ließen wir uns von unserem Fährentransfer an einer Bar raussetzen, hatten lecker Mittag, während ich mal googelte wo uns denn ein Taxi nun hinfahren könnte *lach* Ohne wirklich zu wissen was uns dort erwartete fuhren wir nach Padang Padang. Ich hatte schon viel Gutes drüber gehört, ein Surferörtchen, ein Schauplatz aus "Eat Pray Love".... Wir stiegen aus und liefen eine absolut nichtssagende Straße entlang, buchten uns in ein mittelmäßiges Hotel für die erste Nacht ein und machten uns auf zum Strand....Was für ein wundervoller Sonnenuntergang und dann sehen wir da so an den Klippen diese Häuser mit einem eine Million Euro Ausblick, ein Haus, wo jeder nur denkt "Einmal in sowas wohnen..." Ein Mädel lachte uns von der Terrasse an und so fragte ich, was das denn kosten würde... 10 Minuten später zeigte uns der nette Indonesier ein Zimmer: 5 Euro die Nacht pro Person, einfach und sauber und eine Terrasse direkt im Meer und der Sonnenuntergang davor. Miri und das Haus am Meer...das Rauschen des Meeres 24 Stunden am Tag...das beste Geräusch der Welt. Wie glücklich ich war kann man nicht beschreiben. Das war der beste Ort an dem ich je geschlafen habe. Jedes Mal wenn ich die Treppe hochkam konnte ich nicht fassen wie schön es war :) Ich glaube Björn musste erstmal den Schock verdauen, dass das ganze Haus aus Holz bestand und auf Balken im Wasser stand, dass das Badezimmer 2 Etagen tiefer war und die Duschen aus Vorhang und einer Leitung, die "aus der Klippe kam" bestand, aber ich glaube, es hat ihm gefallen :)
Alles was er von meinem Leben gesehen hat war nur so 100% anders als ein Resort Urlaub mit Pool, Zimmerservice und Pauschalprogram. Meine Art zu leben, die ich jetzt führe ist verrückt, ich bin so flexibel, so "anspruchslos" immer auf der Suche nach dem Einmaligen, den "Insider"-Tipps, Natur, Individualität, nette Menschen, Abenteuer. Die Tage in Pedang waren absolut schön und ich hatte so richtig doll dieses Gefühl "Hier will ich nicht weg" auch wenn es keinen Laden und kein "normales" Restaurant und kein Wifi gab. Es war traumhaft schön!
Es war merkwürdig als Björn abreiste. Die Zeit verging so schnell und wir hatten in all den Jahren Freundschaft nie ein so krasses Hin und Her von absolut wundervollen, unvergesslich schönen Momenten und so richtig krasse fiese Diskussionen. Ich bin dankbar, dass es da war, dass er ein Teil meiner Reise wurde, das wir so viel Schönes gemeinsam unternahmen und dass mir seine Anwesentheit auch zeigte, wer ich heute bin.
Ich habe so viel Optimismus gewonnen, so viel "das Leben so nehmen wie es kommt" , so viel "Wenn ich es nicht ändern kann, warum dann ewig drüber ärgern", so viel Zuversicht für eine gute weitere Reise und für mein Leben in Berlin!!! Ich habe keine Angst und keine Zweifel im Moment. Nach dem ich durch all die Zweifel meiner Divemaster Ausbildung ging, mich wochenlang so sehr in Frage stellte und dann kamen die Momente, in denen ich es einfach war, ich dachte nicht mehr drüber nach, ich stand vor der Gruppe und erklärte Anfängern mit Begeisterung ihr gesamtes Equipment, demonstrierte Skills mit Therese und Dimitri und ich blicke glücklich auf den Moment zurück kurz bevor wir abreisten als Nathalie, der Instructor, uns abends zum Tages "Debriefing" zusammenrief und sagte: " Das war ein guter Tag, gute Arbeit von euch allen, das war unser erster Tag als Buddha Dive Crew" :) Mal soll gehen, wenn es am Schönsten ist und das tat ich und freue mich nun jeden Tag darauf wieder zurück auf Gili zu sein und meinen Divemaster fertig zu machen. Ich hoffe dieses mal wird es leichter mich dort einzufinden, das Leben dort ist anders, einfach nur anders, auf den ersten Blick sicher komisch, aber mich hat dieses unter sehr einfachen Bedingungen "Taucher"-Leben zum glücklichsten Mensch auf der Welt gemacht. Nachts habe ich im Schlaf immer auf Englisch erklärt wie man den Tank mit dem Jacket verbindet. Ich weiß nicht, was Björn mehr geschockt hat, der Fakt, dass ich sogar nachts nur ans Tauchen denke oder dass ich auf Englisch träume und spreche... *lach*
Es war wundervoll wie sehr wir als Team zusammen gewachsen sind, wie viel Spaß wir immer im Tauchshop hatten, wie doll wir rumgeblödelt haben. Wie toll einfach die Menschen dort sind. Auch wenn man völlig verschieden ist, ist man doch so zusammen gewachsen. Ich vermisse meine Buddha Dive Crew!
Am 16.9 gings dann abends zum Flughafen, wo ich mich stundenlang bei Starbucks reinsetze und zum aller allerersten Man anfing zu realisieren was eigentlich alles passiert war in all den Wochen. Und so schlürfte ich überglücklich meinen Kaffee, konnte endlich nach Wochen meine Mami anrufen und mich mental auf 2 Tage Shoppinghektik in Brisbane einstellen, denn ich hatte nun wirklich gar nichts mehr anzuziehen, was hier für das Outback Camp angemessen gewesen wäre.
Ich landete an einem wunderschönen sonnigen Samstag Morgen in Frühlings-Brisbane. Ich kam natürlich aus der Sonne, aber hier war "Frühlingsgefühle" angesagt, alle strömten in die Straßen, eine tolle Atmosphäre! :) 2 Tage verbrachte ich mit Besorgungen, Umsortieren, ein bisschen Internet und dem faszinierenden Lauschen von Straßenmusikern. Es war gerade Brisbane-Festival und überall ertönten Musiker aus allen Teilen Australiens in der Haupteinkaufsmeile..Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben eine CD von einer Band, die ich auf der Straße höre gekauft *lach* ohne überhaupt ein CD-Laufwerk zu haben *lach* Aber das wird sich bei den Jungs hier im Camp schon auftreiben lassen.
Die Zeit war viel zu kurz. Zivilisation, Internet, Telefon, richtige Badezimmer, warme Duschen, alles absolut faszinierend, aber dann ging es Montag früh auch schon wieder los mit dem Greyhound Bus nach Spring Gully. Mit den letzten Dollern. 8 Monate hat es gedauert, aber jetzt neigt sich das Geld wirklich erwartungsgemäß dem Ende, also ab zur Arbeit!!! :)))
Day 1 back to camp…what a lovely day!
My journey started this morning at 7am when I met Lisa, Gath and Chris at the Coach station. It felt so good to see them again after nearly 3 months. Crazy that it’s already 3 months ago that I left Spring Gully. We had a good bus drive and for the first time after many weeks I just had time to sit there, look outside the window and think about the wonderful weeks and all the little terrific things that I saw and did in asia . It felt good to be back in Australia , to see all this typical Aussis, the houses, listening to the dialect :-) It’s spring out here…warm and sunny and just a beautiful athmosphere. After 8 hours we arrived in Roma. This time nobody picked us up, we got our own ute instead and made our way out to camp…home sweet home :-) I’m fucking love to be back here :) It’s strange, every time it’s new people and everybody stares at us. It makes it harder that Chris and me speaking german to each other, but I just love to be here, have a beer and smile :-) I’m looking forward to many good conversations, many Tennis matches and many hours in the gym…They got new machines in there for 30.000 Dollar…not to bad! Dinner…going to a buffet, picking salads, and strawberrys and meat!!!!! Pieces of delicious meet and potato mash and different kind of vegetables…I’m happy! :)
Some people were so friendly and so welcoming us back and interested in what we did… “Wow…you’re back again. You really have to love it out here” –“ yes man, I do!!!” :-D
Then some people told me how beautiful I look at the moment and how brown I am…It doesn’t matter how many kilos you take, you’re beautiful if you’re happy and… I am! Everything that I did and saw and all the people and my experiences made me self-confident and so happy :) Looking forward to our first day of work tomorrow..put the steal cap boots back on ;-)
P.S. There are new rules in camp: Shoes have to be worn in all buildings all the time…Hello??? ;-)
Inzwischen ist es Ende unseres sechsten Tages im Camp. Heute war unser erster freier Tag. Wir haben jetzt immer am Samstag frei. Es ist noch nicht klar wie lange wir dieses Mal bleiben, ich rechne mal so mit 5 Wochen. Wir sind dieses Mal alle 4 vom letzten Mal: Lisa und Gaz, ein Pärchen aus England, und Chris und ich die beiden Germis :) Es ist cool dieses Mal, viel besser als mit 12 Backpackern letztes Mal, aber nicht so gut wie mit M&M&M aber das liegt einfach daran, dass wir damals neu waren und Lance unser Supervisor war und uns überall mit hin nahm. Es ist schön mit Chris zusammen zu arbeiten und es ist auch sehr entspannend deutsch miteinander zu sprechen.
Es ist immer noch so, dass ich das Leben hier liebe und es für mich immer noch eine interessante Erfahrung ist diese merkwürdigen Männer, die es nur im australischen Busch gibt, nennen wir sie mal liebevoll Neandertaler *lach* , hier zu treffen und Chris und ich haben so manches Mal was zu Lachen. Es ist alles nicht mehr so spektakulär. Wir wissen wie die Arbeiten zu machen sind, wie alles abläuft, Trevor, unser Boss, muss sich nicht weiter um uns kümmern, wir sind einfach da, fahren über die Felder und pflanzen alle Lücken nach, einfache Arbeit, manchmal langweilig, aber wie immer gutes Geld. Das witzige ist eigentlich nur, dass wir mit Sicherheit die einzigen sind, die bei den täglichen 30 Grad wirklich schön draußen in der prallen Sonne die 10 Stunden arbeiten und wirklich nicht wesentlich mehr als die "erlaubten" Pausen machen. Die zuverlässigen Europäer *lach* Zum Glück haben die Australier was ganz Tolles erfunden: Isotonisches Fruchteis….yeah…endlich ein Grund wo viel Eis wie man halt will zu essen um seine Elektolyte aufzufüllen *looool*
Ein bisschen nervt es mich, dass mich die Männer immer noch anstarren wie ein Stück Steak und sich das Maul zerreißen über alles was ich tue und lasse, dass ich nicht einfach mit Trent und Rob, 2 Jungs, mit denen Manu und ich letztes Mal schon viele lustige Abende verbacht haben, abends mal Billiard oder Gitarre spielen kann, einfach nur weil sie mir sympathisch sind, weil ich sie mag. Gut, ich bin nicht ganz unschuldig daran^^ und bei 60 "eingesperrten" Männern in einem Camp kann man wohl auch nicht viel anderes erwarten, daher lasse ich mir es auch weiterhin nicht nehmen mit den Jungs Tennis, Basketball oder Billiard zu spielen, obwohl ich mich lange nicht mehr so wohl fühle wie beim ersten Mal hier. Eigentlich kann es mir auch egal sein und ich habe eh keinen Einfluss darauf , was sich die Horde hier über mich zusammen blubbert. Und im Moment überlege ich auch schon noch ein viertes Mal wieder zu kommen, also alles auch nur halb so wild. Nur schade halt, dass du bei jedem "Trent, hol deine Gitarre" oder " Kein Problem ich hab ein CD Laufwerk in meinem Zimmer. Kommst du einfach vorbei" weißt, dass es nur Hintergedanken hat und alle nur auf meine Reaktion warten. Dämlich!
Wir sind dem Durchschnitts-IQ und dem Horizont hier so weit überlegen, dass ich das wohl einfach so hinnehme, mich über das Vermögen und die wunderbaren Bedingungen hier freue (Wir sind solche Glückspilze, dass wir diesen Job bekommen haben!!!) und mich einfach daran erinnere wie viele wunderbare Reisetage ich mit meinem Gehalt verbringen werde :) Und natürlich, in meinem Kopf ist schon mein nächstes Zimmer auf Gili, mein Divemaster und viele schöne Momente back on Gili Trawangan :)
Es ist mega spät: 21.55 Uhr *lol* und in nicht mal 7 Stunden klingelt der Wecker für Arbeitstag Nummer 5. Ich gehe jetzt ins Bett, freue mich, dass ich endlich fertig geschrieben habe über zauberschöne Wochen und Momente, so viel Glück und Abenteuer. Kann’s nicht erwarten dieses Eintrag endlich zu posten, aber dafür muss ich in ein Zimmer von einem Typen mit Laptop....Huiiihuiihuiii...Gerüchte! ;-)
Ich kann noch erzählen, dass ich in letzter Zeit wieder mehr darüber nachdenke wann und wie es zurück gehen soll. Ich werde mich definitiv im Januar für Medizin in Berlin bewerben, aber wie wir alle wissen sind die Chancen minimal. Ich hatte auf Gili den Punkt erreicht, dass ich gesagt habe "Im Moment sehe ich mich nicht zurück gehen". Es ist auch immer noch so, dass ich mich noch nicht wirklich sehe, all das hier in 5,5 Monaten zu beenden, aber auf der anderen Seite ist auch immer diese tiefe Sehnsucht nach EUCH!, nach Berlin, nach Studentenleben und Handball, Marathon 2012, nach meinem wundervollen Leben, auch wenn mir hier so viel Glück geschenkt wurde. Ich stelle im Moment wieder mehr Überlegungen an, wofür ich mich des Weiteren bewerben werde. Leider ist es hier gerade mit Internetchecks etwas ungünstig^^ Ich werde mich über Studiengänge in dem Bereich Tourismus informieren um vielleicht Sport und Tourismus zu kombinieren. Auch nach praxisbezogenen Studiengängen werde ich mich umschauen, aber das Hauptfeeling sagt eigentlich BERLIN! Dumm, dass die Studienplätze nicht zu mir kommen, sondern ich wohl eher zu den Studienplätzen und wenn die nicht in Berlin sind, was dann????!!! Ich kann mir kein Leben woanders in Deutschland vorstellen. NEIN! Ich versuche seit Monaten mir einzureden, Köln, Kiel, Hamburg und Karlsruhe sind zum Beispiel doch auch schön, aber wie ich es drehe, ich gehöre nach Berlin.
Wenn es nicht Medizin wird, will ich unbedingt auf Englisch studieren. Ich will das alles nicht wieder verlieren, ich will international leben und arbeiten. Also gegebenenfalls auch im Ausland bewerben? –.Berlin. Ich muss wenn ich hier mit der Arbeit fertig bin wirklich anfangen mich zu informieren, denn von hier aus Unibewerbungen zu organisieren ist doppelt kompliziert. Und dann geht das hoffen und bangen los, denn ich will nicht zurückkommen, wenn ich nicht weiß, was ich tun werde.
Ich will unbedingt in Berlin in den Messe/Kongress-Hostess-Bereich einsteigen und jobben. Ich hab mich nie getraut mich zu bewerben, weil ich Angst vor Sprache und Menschen hatte, die ich nicht zu händeln wusste. Jetzt kann ich es kaum erwarten meine gewonnenen Fähigkeiten sinnvoll einzusetzen :)
Ich spinne herum und versuche meine Fähigkeiten und Stärken zu plausiblen Zukunftsgerüsten zusammen zu designen.. Ich denke, ich weiß inzwischen sehr viel mehr, was ich vom Leben will. Ich weiß sehr genau, was für Eigenschaften ich mir beibehalten will, was zurück in einem "Alltag" unglaublich schwer wird. Ich habe Vorstellungen wie Zukunft für mich aussehen soll und das ist mit Sicherheit nicht Haus, Kind, Garten *lach* Aber wir sind ja hier nicht bei "Wünsch dir was", also mal abwarten was die Zukunft so für mich bereit hält. Trotz allem werde ich mich in Australien um das zweite Jahr Visum bemühen, denn ich werde sicherlich eher hier arbeiten für 15-28 Euro die Stunde als in Deutschland, wenn mich keine Uni und kein Unternehmen haben will ab April. Mit dem Divemaster-Zertifikat kann ich natürlich auch, ich muss mir halt nur klar werden ob ich dieses Leben irgendwo in Indonesien tauchen, feiern und gerade genug Geld verdienen um das Leben dort zu bezahlen für mich wirklich ernsthaft in Erwägung ziehe für längere Zeiträume...
Chris und ich reden gerade im Moment viel darüber, da er im November zurück geht und mit seinem Wirtschaftdiplom jetzt nach 10 Monaten reisen seine ersten Vorstellungsgespäche hat und das Arbeitsleben bald für ihn beginnt. Hier arbeiten so viele 20 jährige Jungs die hier so viel verdienen, dass sie mit 20 3 Autos, ein Haus an der Küste und eine fette Party nach der nächsten haben. Mal von dem Aspekt abgesehen, dass den meisten der Horizont fehlt sein Geld vielleicht in Bildung, Reisen oder Kultur zu investieren, ist es doch auch irgendwie merkwürdig mit 20 "alles" kaufen zu können. Wir sprachen so darüber, über dieses hier absolut vorherrschende "Ich weiß nicht was ich mit meinem Geld anfangen soll" (= nur mal so zum Vergleich, heute fragt mich wirklich wer ob unser Gehalt von 15-28 Euro für uns wirklich ein gutes Gehalt ist...Wochengehalt von Brutto 1500 Dollar......ohne Worte!) und mir wurde erst bewusst, wie schrecklich ich es finde. Ich weiß wie gesegnet ich bin, dass meine Eltern und Großeltern mich so sehr unterstützen, dass mir diese Reise möglich ist, aber ich freue mich hier schon tierisch über jedes kleine bisschen, dass ich mir selbst erarbeite und ich habe Wünsche für das Leben zurück in Deutschland (wieder eine Wohnung einrichten und wieder ein Auto besitzen) und mir wird klar wie sehr ich mich darauf freue zu studieren und zu jobben und immer danach zu streben besser zu werden und weiter zu kommen und sich über die Dinge, die man sich erarbeitet hat, so sehr freuen zu können :)
Ich freue mich auf die Zukunft! :)
Noch ein tolles Erlebnis zum Schluss ^^
In Indonesien gibt es nur ein 30 Tages Visum bei Einreise, also musste ich wie jeder andere auch einem Typen auf Gili meinen Pass und umgerechnet etwa 70 Euro geben, damit ich eine Verlängerung mit neuem Stempel in meinem Pass bekam…Komische Vorstellung, dass dort einfach alles käuflich ist…Flughafen Denpasar Ausreise: „ Sie haben kein Gepäckstück angemeldet und bezahlt“ „Doch habe ich, ich habe die Bestätigung dabei“ 10 Minuten Suche später „Sie sie schon mal in Australien gewesen“ „Ja, 5 Monate“ „Sind sie sicher, dass sie ein Visum haben?“ „Ja, bin ich“ „Wie lange haben sie sich in Indonesien aufgehalten“ „Mhh…6 Wochen“ …Stille… Ihr glaubt nicht, was das für Nervenkitzel war! Ich war die letzte!!! die dann auch endlich ihre Boardingcard erhielt, nach einer halben Stunde in der sie einfach alles überprüfen mussten...
Nur ganz schnell. Ich gehe jetzt nämlich endlich rüber zu Trent und poste den Eintrag…Jippiie Heute sind wir 8 Tage in Spring Gully. Alles läuft super :) Nach dem ich schön ein Stück vom Anhänger kaputt gefahren habe, wurde unser Arbeitsablauf etwas verändert, was den Komfort so was von verbesserte :-D Hat meine Tollpatschigkeit mal wieder allem zum Guten verholfen *lach* Der Tag heute begann erstmal schön mit einer Alkoholkontrolle *lach* Schön 5 Uhr morgens nen Los ziehen. Ich durfte natürlich antreten. Ergebnis: 0,0 Promille…Kommentar: Next time…TRY HARDER! *lol*
Die Zeit streicht so dahin, die 11 Stunden Arbeitstage sind wie immer lang, die sonstige Zeit für alles was man gerne täte viel zu kurz, aber das kennen wir ja alles schon. Wir haben Spaß auf dem Feld und freuen und auf viel Geld. Ich denke 5 Wochen werden es sicher hier werden…es gibt viel zu tun :)
Anrufen kann ich euch leider am freien Samstag wohl eher nicht. Wir fahren immer vormittags nach Roma, bei euch mitten in der Nacht.
Ich denke ganz viel auch euch und freue mich über all die guten News, die ich hier und da mal aufschnappe.
Ich habe euch lieb!
Miri
Und wer bis hier hin mit Lesen durchgehalten hat, schreibt bitte einen Kommentar. Tut mir leid für die Millionen von Ausschweifungen, aber Kürzen ist mir irgendwie nicht gelungen. Danke, dass ihr an mich denkt und so sehr teilnehmt :)