Hallo meine lieben Leser :)
Es ist mitten in der Nacht und in 4 Stunden oder so muss ich aufstehen, weil wir um 6 Uhr zurück in den Nationalpark fahren wollen, um den Sonnenaufgang am Uluru zu erleben, aber ich muss jetzt einfach endlich mal wieder schreiben, weil einfach soooooooo viel Tolles passiert ist und ich sonst noch ganz viel vergesse, wenn ich es nicht festhalte. Also, am Mittwoch haben wir mit den 5 Mädels unseren Van abgeholt. Oh man, es hat echt ewig gedauert bis wir uns mit der Van-Auswahl einig waren, alles mit der Versicherung & Ausstattung geregelt hatten und über das anschließende Vorräte einkaufen wollen wir lieber gar nicht reden. In Kompromisstraining ist dieser Trip wohl kaum zu übertreffen, aber die 5 Powerfrauen managen das hier bisher hervorragend ^^
Dann begann unsere wilde Fahrt, raus aus Adelaide und 11 Tage on the road, ab ins Outback :-DDD Schon wenige Stunden später befanden wir uns in wunderbarer Natur. Das „Outback“ beginnt schon wenige Stunden hinter Adelaide, aber das „Outback“ hat auch einfach unzählige Gesichter, wie wir in den vergangenen 5 Tagen erfahren durften :) Unseren ersten Nachtstop verbrachten wir in Gladstone, einer winzigen australischen Stadt, in der um 18 Uhr einfach schon alles zu war ABER es gab Toiletten, Sitzecken und eine Barbecuestation (Das sind einfach so Grillplatten, die man umsonst nutzen darf) die sich förmlich darauf gefreut haben von uns benutzt zu werden :) Australien bietet einfach viele so kleine Dinge, die zeigen, dass sie sich wirklich auf die vielen Touristen einstellen und den Bedürfnissen entgegen kommen :) Die Menschen im „Outback“ sind sooo nett…wie viele Menschen wir in den letzten Tagen kennengelernt haben ist unfassbar! Wie sehr sich die Menschen freuen verrückte junge Deutsche in ihrem Land begrüßen zu dürfen, besonders in den Gemeinden in die es nur wenige Durchreisende verschlägt :) Wir haben schon Aboriginis kennengelernt, die uns unbedingt beweisen wollten, dass die vorherrschenden Vorurteile über sie einfach falsch sind und uns in ihre Mitte eingeladen haben, um uns das wirkliche Leben und die Traditionen zu zeigen. Dann haben wir mit 4 „WirbauenWasserleitungenfüreineMillionDollardurch dieWüste“-Arbeitern ^^ eine alte Opal Miene in Cooper Pedy besucht nachdem wir uns einfach auf der Straße kennengelernt haben. Dieser Trip ist so wunderbar verrückt, die Mädels sind so unbeschreiblich verrückt, noch viel durchgeknallter und offener als ich es bin. Ich kann noch Vieles lernen, denn meistens bin es dann doch ich, die die verrückten Einfälle etwas anzweifelt. Nachdem wir handgroße Spinnen und ein sch*** Känguruh, dass sich auf unserer Wanderung mit uns anlegen wollte, gesehen haben, habe ich mal vorsichtig angemerkt, dass ich mir nicht so sicher bin, dass es die beste Idee ist im Outback auf dem Fußboden zu schlafen, obwohl wir inzwischen wissen wie man sich bei Schlangenbissen zu verhalten hat ^^ Bisher habe ich auch alle erfolgreich davon abgehalten und die anderen verbringen ihre Nächte im Zelt oder auf dem Dach von unserem wunderschönen Wicked Camper. Ich hab bis jetzt brav in der Sardinenbüchse gepennt. Am besten war echt die erste Nacht in der wir in unserer Kiste zu fünft mit 12 Taschen, 70 Litern Wasser und Essen für 10 Tage geschlafen haben ^^ Bewegung ist überbewertet und Merel fand den Fahrersitz mit ihrer Klaustrophobie gar nicht so übel *loool*
Die ersten Tage sind wir in den Wipena Nationalaprk gefahren, ein wunderschöner Park mit tollen Wanderrouten und Aboriginiegemälden. Wir waren wirklich motiviert zu wandern und wurden dafür sogar mit unseren ersten so richtigen ganz nahen Kängeruhs belohnt…Mama und Baby, dass gerade am Nuckeln war und sich auch nicht von uns davon abhalten ließ^^ Dummerweise meinte Papa wenig später, dass wir definitiv nicht die grüne Wanderroute nehmen…da stand nämlich plötzlich dieses riesige Kängeruh auf unserem Weg und rannte uns entgegen…Gut nachdem wir dann die zehnte handgroße Spinne gesehen haben, sind wir dann mal wieder den Heimweg angetreten^^
Ach ja, ich weiß gar nicht, wie ich mal etwas strukturiert erzählen soll. Wir haben mit Känguruhs zu Abend gegessen, genießen jeden Abend die wundervollsten Sonnenuntergänge irgendwo im Nichts, haben einen Sternenhimmel, der weiter ist als alles was ich bisher gesehen habe, wir cruisen die endlosen Highways entlang, tausende von Kilometern, gröhlen Jamie Lidell, Jason Mraz und „Hakuna Matata“ mit*lach*, versuchen holländische Wörter zu lernen (Komische Sprache^^), schlagen uns mit Millionen von Fliegen, Mücken, Käfern und Kakerlaken rum (Zum Glück schwillt der Scheiß bei mir nicht an! Die anderen sehen aus wie lustige Streuselkuchen^^), machen unsere eigenen tollen Lagerfeuer, werden von Emus in der Dusche besucht^^, machen Picknick, wo immer es uns gefällt….. Ich merke, dass ich mich jetzt gerade sehr verändere und dass ich beginne Alles mit anderen Augen zu sehen. Ich bin hier sooo glücklich. Ich liebe es zu fahren, dann habe ich soo viel Zeit zum nachdenken und diese wundervolle Landschaft zu bestaunen. Wenn ich in den Rückspiegel gucke und diese kräftige, so wunderschöne rote Erde leuchten sehe, weiß ich, dass ich wirklich hier bin, dass ich nicht träume, sondern da bin, wo ich immer hin wollte. Die Mädels schmieden ihre nächsten Reisepläne für den Sommer, nächstes Jahr…und ich denke nur…ich bin HIER! Ich bin angekommen, ich muss gerade nirgendwo anders mehr hin, ich bin mittendrin in meinem größten Traum :-D Ich merke, dass sich meine Gedanken von „Urlaub“ zu „Leben“ wenden. Das hier ist jetzt mein Leben, das genauso organisiert werden muss, wie das in Berlin, nur dass die Probleme und die Bedürfnisse einfach völlig anders sind. Backpacker-Probleme und Themen sind echt ne Welt für sich *lach* Wo gibt’s Jobs, gute Hostels, billiges Essen, Sachen umsonst, erst reisen und dann arbeiten oder andersrum, erst Süd, West, Ost oder Nord? Wer will ich sein? Wo will ich hin? Und wo kriege ich möglichst einfach möglichst viel Geld? ^^
Der große Knall ist erst 1,5 Wochen her und ich fühle mich als wäre es ewig her. Die letzten 10 Tage waren sooo unbeschreiblich :) Die wundervolle Zeit in Adelaide, ich werde sie nie vergessen!!!...wie schnell wir zu einer „kleinen“ Familie zusammen gewachsen sind, bald werden wir Mädels wieder auseinander gehen und ich vermisse unsere Jungs jetzt schon, aber ich beginne auch das „Alleine-Reisen“ als das eigentlich Wertvolle zu sehen. Sich einfach mal auf sich besinnen und jeden Tag die Chance zu haben tolle neue Charakter zu treffen. Nirgends ist es so einfach Menschen zu treffen wie hier…. Ich bin sehr dankbar, dankbar für die Zeit die ich erleben durfte, für die wundervollen Wochen mit Thommy in den USA, die immer in meinem Herzen sein werden. Ich denke, dass Gott uns uns für eine bestimmte Zeit als Begleiter geschenkt hat und wir gut aufeinander aufgepasst haben und nun war die Zeit gekommen, dass jeder seinen eigenen Weg geht. Manchmal sitze ich nur da und denke über das unfassbare Glück nach, was ich habe, dass ich diese Landschaft sehen darf und dass mir bisher immer so viel Gutes zur richtigen Zeit passiert ist =)
Ich merke, dass ich mehr „Ja“ sagen lernen muss, einfach das Risiko bestimmter Situationen annehmen, auch wenn Geld oder Zeit verloren gehen oder es gefährlich sein könnte… Einfach die Gespräche mit Menschen auf der Straße annehmen, Tipps befolgen, mit Wildfremden einen Tagestrip machen... Würde es zeitlich passen, würden wir sicherlich auch die Aboriginis besuchen. Hier ist einfach alles gerade völlig crazy! Unseren ganzen Van haben wir mit Mottos vollgemalt (Das ist bei diesen Klapperkisten erlaubt), Lien wird sich am Wochenende das „No Regrets“ auf ihren Fuß tätowieren, Maryn bekommt ihr Piercing und wer weiß, vielleicht bekomme ich meine Vorlage ja doch eines Tages… *lach*
Wir sind nun in den letzten Tagen durch Cooper Pedy, eine alte Mienenstadt mitten in der Wüste, gecruist und uns in bei der Klimaanlage im Supermarkt mit einem 4 Kilopott Eis verkrochen *lach*, haben dann einige Stops auf dem Weg zum Ayers Rock eingelegt und morgen geht’s dann nach dem Sonnenaufgang, einer Wanderung und dem Besuch der „Olgas“ (eine andere Felsformation, ebenfalls hier im Nationalpark) ab nach Alice Springs. Distanzen verlieren hier völlig an Bedeutung. Europa kommt einem vor wie ein winziges kleines Stückchen Land, wo man doch eigentlich jeden innerhalb von 1-2 Tagen besuchen kann. Unser Trip wird am Ende etwa 4000 Kilometer umfassen, wovon ungefähr 50 bewohnt waren *lach* Bewohnt ist auch relativ, Begleitung hatten wir nämlich genug. Mir gucken gerade 247 Mücken, 4859450 Käfer & Kakalaken & Motten & Grashüper (& und wie heißen eigentlich diese 10cm großen laufenden Stäbe mit Beinen dran auf Deutsch???) und eine Maus *lol* dabei zu wie ich euch hier von unseren Erlebnissen berichte….Irgendwann war es mir egal, was das Moskitonetz irgendwo im Outback kostet und dass das Moskito-Spray unsere Haut ablöst und das Plastik von den Kameras schmilzt…“Fuck..Fuck..Fucking…Flies!!!“ …das Motto! Nun ja, war ja nun nicht so, dass wir nicht gewarnt worden wären uns das Zeug schon vorher zu kaufen… einfach mal auf andere Menschen hören!
So und nun mache ich Schluss, meine Kamera, mein Hand, mein MP3-Player und mein Laptop freuen sich über viel neuen Strom, die Mücken über viel neues Blut ;) und ich mich über die vielen Leser, die meine verrückten Abenteuer verfolgen. Überseht die Rechtschreibfehler bitte! Erstmal ist in meinem Kopf eh 50% Englisches Geblubber und außerdem bin ich totmüde, wir haben 30 Grad, mein Hirn brutzelt nachts um 2 Uhr immer noch vor sich hin *lach* (Nein Scherz, außer in der Mittagszeit lässt sich das Klima wirklich gut aushalten) und in meinem Kopf sind einfach 1000 Gedanken, die ich aufschreiben wollte. Am Samstag werden wir den Van zurück bringen nach Adelaide, vorher wollen wir noch ins „Barossa“-Valley zum Wein testen…gut ich fahre dann wohl!^^ …und in Adelaide ans Meer. Samstag werden wir dann wahrscheinlich ein zweites Mal beim Pub Crawl mitgehen auch wenn es niiieee mehr so ein perfekter, geiler, unvergesslicher Abend, wie vor 2 Wochen werden kann, aber das wird dann unsere Abschiedsparty. Am Sonntag wollen wir dann versuchen, den Opal zu verhökern, den uns ein Mienenarbeiter geschenkt hat und davon essen gehen und am Montag/Dienstag werden mich die 4 Mädels dann Richtung Brisbane, Darwin und Cairns verlassen….:-/
Und dann…4 Tage bis zu meinem Geburtstag left und alle meine lieben weg…Ich kann in unserem alten Hostel bleiben und dort für free Accomodation arbeiten, aber das Hostel ist eigentlich dunkel und viiiel zu eng für den Preis und ich denke, dass es nicht mehr dasselbe ist ohne meine Mädels und meinen lieben Franzosen Malou und den verrückten Vik :) Also vielleicht doch in das vom Lonely Planet empfohlene Hostel wechseln und einfach darauf vertrauen, dass ich meinen Geburtstag nicht alleine verbringen werde, dann nach einem Job suchen?!? Auch irgendwie bescheuert, weil ich Isalein ja schon 3 Wochen später in Sydney treffen will und mindestens eine Woche für den Weg einplanen muss, da ich eigentlich auf keinen Fall hin fliegen will und lieber ne Mitfahrgelegenheit suchen will. Ich könnte auch spontan mit den Mädels nach Brisbane fliegen, um 100% zu wissen, dass ich an meinem Geburtstag nicht „alleine“ bin, aber das ist doch auch völlig verrückt…dann hätte ich Melbourne, Great Ocean Road, Adelaide, South Australiern, Ayers Rock, Alice Springs und einen Teil vom Northern Territory in 4 Wochen gemacht, wofür ich viiel länger gerechnet hatte und hätte immer noch keinen Job und keine vertraute Umgebung…und ich mag Adelaide… Scheiße, ich muss arbeiten!!! Dringend!!! Oh man, das ist wie ne Kreuzung an der du jeden Tag 50 Möglichkeiten hast abzubiegen und jeden Tag schreibst du den Anfang einer neuen Geschichte…
…Ahhhh…Hilfe…Dragonfly im Anflug…Ich sitze im Insektenzoo und find’s nicht mal ecklig. Über das Gefiech in Deutschland kann ich hier nach nur noch lachen ;)
P.S. Für Matze, bevor ich es vergesse: Ich habe ein Känguruh geboxt, Fotos folgen, extra für dich :)
Ich freue mich so sehr darauf, wenn ich in Wochen, Monaten, Jahren an diese Tage zurückdenken werde und daran wie unglaublich frei und verrückt ihr hier war :) „Glück ist Einstellungssache“… das merke ich hier jeden Tag. Überwindung ist eine Kunst die es zu verbessern lohnt und ich habe noch viele Grenzen in mir, die ich zu überwinden lernen muss.
Und jetzt krieche ich in meine Sardinenbüchse, denke an euch und sende euch allen ein bisschen „ Heute ist ein schöner Tag“- Feeling :)
Ich habe euch lieb!
P.S. Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass der Ayers Rock wunder, wunderschön, beeindruckend, atemberaubend ist. Vielleicht ist es quatsch, aber ich denke, dass man hier spürt, dass man auf dem Land der Aboriginis ist und dass dieses Land eine besondere Bedeutung hat. Am Fuße des Felsens zu stehen und 348 Meter leuchtend roten Felsen neben sich zu sehen, ist unbeschreiblich....
Fotos gibts bei nächster Gelegenheit!
P.S. Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass der Ayers Rock wunder, wunderschön, beeindruckend, atemberaubend ist. Vielleicht ist es quatsch, aber ich denke, dass man hier spürt, dass man auf dem Land der Aboriginis ist und dass dieses Land eine besondere Bedeutung hat. Am Fuße des Felsens zu stehen und 348 Meter leuchtend roten Felsen neben sich zu sehen, ist unbeschreiblich....
Fotos gibts bei nächster Gelegenheit!